Nachhaltigkeit: „Grüne Grundbildung“ vermisst

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Grünes Geld und Nachhaltigkeit - Themen, für die sich anfangs nur ein harter Kern begeistern ließ, füllen inzwischen die Titelseiten der Publikumsmedien - auch das eine Beobachtung aus 2011.

Doch es dauerte mitunter lange bis sich dieser Trend in den Büchern der Versicherer und Fondsgesellschaften messen ließ. Inzwischen macht die ‚grüne Rente‘ bei der Stuttgarter ein Drittel des Neugeschäfts aus; bei Zurich sind etwa 40 Prozent des Neugeschäfts ‚grün‘.

Prof. Klein zu den Ursachen dafür: „Fragt man die Kunden danach, warum sie keine ‚grüne‘ Geldanlage nutzen, kommt oft als Antwort: ‚Mein Vermittler hat mich nicht gefragt‘. Fragt man umgekehrt die Vermittler, so lautet die Antwort: ‚Meine Kunden fragen so etwas nicht nach‘.
Und Klein nennt noch einen Aspekt, der Vermittler davon abhält, das Thema anzusprechen: Die Furcht davor, der Kunde könnte sich besser mit der Materie auskennen. Zurich-Manager Björn Bohnhoff beschreibt das Problem so: Wie wird sichergestellt, dass der Kunde auch das bekommt, was er wollte?

Weiterbildung ist der Schlüssel

Dafür bräuchte es, so Prof. Klein, so etwas wie ‚grüne Grundbildung‘. Damit alle Beteiligten unter den verwendeten Begriffen das Gleiche verstehen und wissen, was gemeint ist. Am Willen der Vermittler würde das wohl nicht scheitern. So berichtet Berndt von sehr regem Interesse an den Weiterbildungsveranstaltungen der Stuttgarter (zum Beispiel auf profino). Allerdings zeigen Studien regelmäßig, wie es um die - nicht weniger notwendige - Finanzbildung der Deutschen bestellt ist. Warum das grundsätzlich bei ‚Nachhaltigkeits-Bildung‘ anders sein sollte, erschließt sich nicht.