Lebensversicherer kamen bisher unbeschadet durch die Corona-Pandemie

Quelle: geralt@pixabay

Zu den niedrigen Zinsen für sichere Anlagen kommen neue Risiken hinzu, die direkt auf die Corona-Pandemie zurückzuführen sind. Das betrifft zum Beispiel Unternehmensanleihen. Eine Umfrage von Assekurata unter 26 Asset-Managern zeigt die große Bedeutung von Unternehmensanleihen fürs die Neuanlage. Allerdings stehen viele Unternehmen und Branchen unter Druck. Das birgt die Gefahr von Herabstufungen und Ausfällen.

Als geringer wird die Gefahr einer platzenden Immobilienblase angesehen – einzig Immobilienpreise für den Einzelhandel und für Büros könnten im Zuge der Corona-Krise sinken. Auch Immobilien sind als Anlageklasse für Lebensversicherer keineswegs irrelevant: Über sie streben die Unternehmen eine Diversifizierung der Portfolios an. Aber auch Anlagen in Infrastruktur oder Privat Debt (private Anleihen) sind hierbei von Bedeutung.

Manager fürchten neue Corona-Mutationen… und die Bundestagswahlen

Mehr als das Platzen der Immobilienblase fürchten die Manager neue Mutationen des Corona-Virus, die wieder zu Verwerfungen an den Märkten führen könnten. Aber auch politische Veränderungen im Zuge der Bundestagswahl, die zum Nachteil der Branche werden können, erfüllen die Versicherer mit Unruhe.

Ausblick: Verhalten positiv

Mit Blick auf das Bestandswachstum ist der Marktausblick der Experten von Assekurata „verhalten positiv“. Allerdings gestehen die Experten ein, dass ein Wachstum 2021 stark von wirtschaftlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen geprägt sein wird.

Positiv auf das Geschäft könnte sich eine konjunkturelle Erholung und eine Tendenz zur Konsumnachholung auswirken. Aber auch Schlusskauf-Effekte vor 2022 könnten den Umsatz nochmal ankurbeln. Denn da mit dem Absinken des Höchstrechnungszinses auf 0,25 Prozent nicht mal mehr die eingezahlten Beiträge garantiert werden können, rechnen die Experten mit einem weitgehenden Umbruch beim Produktangebot. Das könnte bis zum Jahreswechsel noch einmal einen Run auf Produkte der Klassik befördern.

Teile von Riester und bAV vor dem Aus

Ansonsten aber wird das Geschäft der Lebensversicherer weiterhin auch ein Kampf gegen den Niedrigzins sein und die Zinszusatzreserve wird weiterhin auch die Rohüberschüsse belasten (Versicherungsbote berichtete). Zumal negativ zu werten ist, dass mit dem Absinken des Höchstrechnungszins auf 0,25 Prozent auch Teile der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) und Riester vor dem Aus stehen.

Hintergrund: Der Assekurata-Marktausblick zur Lebensversicherung ist schon jährliche Tradition. Aktuell ist der Marktausblick 2021 der Rating-Experten erschienen. Eine Presseerklärung zur Studie ist auf der Webseite des Analysehauses erschienen. Hier ist auch der Kontakt angegeben, unter dem man die komplette Studie gegen eine Schutzgebühr bestellen kann.

Weitere Kennzahlen zur Lebensversicherung haben wir unter einer neuen Rubrik zusammengefasst.