Versicherungsombudsmann: Meiste Beschwerden bei der Rechtsschutzversicherung

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Freilich sollte mit Blick auf die Zahlen bedacht werden: Keineswegs gibt die Häufigkeit der Eingaben per se das „Konfliktpotential“ in einer Sparte oder Versicherungsart wieder. Stattdessen könnte es auch sein, dass sich in bestimmten Vertragsarten das Schlichtungsverfahren und damit das Suchen nach gütlicher Einigung mehr etabliert hat als in anderen. Nicht unwesentlich für den Erfolg der Verfahren ist hierbei aber auch der Streitwert.

So äußerte Schlichter Hirsch im Mai des vorigen Jahres gegenüber dem Tagesspiegel: Bei fast der Hälfte der Beschwerden hätten die Versicherten zumindest teilweise Erfolg. Die Erfolgsquote für Beschwerde einlegende Versicherungsnehmer lag 2016 bei 47 Prozent, für 2017 lag sie bei 43 Prozent. Die Quoten begründen sich jedoch auch aus der Tatsache, dass Versicherungsunternehmen, sobald sie Mitglied des Vereins sind, bis zu einem Streitwert von 10.000 Euro die Entscheidung des Ombudsmannes akzeptieren müssen.

Auffallend hingegen haben Versicherungsnehmer in just jener Sparte den geringsten Erfolg zu erwarten, in der es um die höchsten Streitwerte geht – in der Lebensversicherung. Dort lag für 2017 die Erfolgsquote für Versicherungsnehmer nur bei knapp 24 Prozent (der Versicherungsbote berichtete).

Aktuelle Zahlen zu Erfolg oder Misserfolg der Schlichtung aber liegen momentan noch nicht vor, denn diese werden nicht mit dem jährlichen Tätigkeitsbericht, sondern erst mit einem umfangreicheren Jahresbericht des Ombudsmanns – zu einem späteren Zeitpunkt – veröffentlicht.

"Ära Hirsch" endet

Nach zehn Jahren endet in diesem Jahr, zum ersten April 2019, die Amtszeit des Ombudsmanns Günter Hirsch – und damit die Amtszeit eines Ombudsmanns, der sich nach eigener Aussage "über jede Akte" freut und den Weg der Schlichtung stets mit Nachdruck beworben hat. Voraussichtlich wird der 76-Jährige durch Wilhelm Schluckebier abgelöst (der Versicherungsbote berichtete).