Kfz-Haftpflichttarife verteuern sich nach Wechselsaison "außergewöhnlich stark"

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Obwohl sich aber der Branchenführer, die HUK-Coburg, in diesem Preis-Wettbewerb gegen Vergleichsportale wehrt und die "Wechselautomaten" nicht mit Provisionen "füttert", spielt sie dennoch eine wesentliche Rolle im Unterbieter-Wettstreit. Freilich spielt sie diese Rolle nicht allein, denn HUK und Allianz kämpfen erbittert um das Siegertreppchen auf dem KFZ-Markt. Für 2017 war die Marktführerschaft noch klar: Die Allianz musste sich, mit knapp 8,3 Millionen Policen zum Jahresende, im Nachsehen üben. Denn die HUK hielt zu diesem Jahr noch 11,6 Millionen Policen. Durch Vereinfachung der Produkte und neue Tarife jedoch möchte die Allianz der HUK die Marktführerschaft in der Kfz-Versicherung streitig machen (der Versicherungsbote berichtete).

Das aber lässt die HUK nicht ohne Gegenwehr geschehen ... und passte in Reaktion auf neue Allianz-Tarife die Prämien an. Gegenüber der Börsenzeitung äußerte HUK-Vorstandssprecher Heitmann zu dem Schritt: „Es könnte sein, dass wir in eine Phase stagnierender Durchschnittsbeiträge bei strukturell weiter steigenden Schadenbedarfen kommen“. Die Aktion gegen den Konkurrenten aber „wirke“. In der Wechselsaison 2018/19 konnte die HUK weiter wachsen und versichert nun nach eigenen Angaben knapp 12 Millionen Fahrzeuge.

Man könnte, was Heitmann äußerte, auch anders ausdrücken: Die neuen Prämien der HUK entsprechen keineswegs einer angemessenen Schaden-Kalkulation mit "weiter steigenden Schadenbedarfen". Stattdessen reagieren sie auf den Wettbewerber und nehmen – für den Spitzenplatz der Branche – auch Verluste in Kauf (der Versicherungsbote berichtete).