Amazon steigt bei Insurtech-Schmiede ein

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Die Insurtech-Schmiede "InsurLab Germany e.V." wächst weiter. Zu den neuen Mitgliedern zählt unter anderem der Online-Händler Amazon. Überdies vermeldet der Verein die Erweiterung des Vorstandes von drei auf acht Personen.

Im September 2017 hatten insgesamt 30 Unternehmen aus der Versicherungswirtschaft den Verein "InsurLab Germany e.V." gegründet. Das Insur Lab soll Versicherungsunternehmen und InsurTech-Startups dabei helfen, sich besser zu vernetzen. Dadurch soll der Standort Köln zu einer Insurtech-Schmiede gemacht werden. Inzwischen zählt der Kölner Verein 52 Mitglieder. Das sind 22 Unternehmen mehr als zum Start.

InsurLab erweitert Vorstand und Mitgliederzahl

Zu den neuen Mitgliedern zählen unter anderem die Mecklenburgische Versicherungsgruppe, die NRW.BANK, die Unternehmensberatung BÜLOW & QVARTZ, die Forschungsstelle für Versicherungswesen der Universität Münster, das Insurtech mailo und der Anbieter von Cloud-Dienstleistungen Amazon Web Services. Überdies werde der FinTech-Brutkasten FinLeap künftig als Partner des InsurLab auftreten. Die Berliner Fintech-Schmiede ist bisher insbesondere durch den Online-Makler Clark sowie den digitalen Versicherer Element bekannt.

Zudem vermeldet der Insurtech-Verein die Erweiterung des Vorstands. Dieser solle künftig aus acht statt bisher drei Mitgliedern bestehen. So werde das Gremium durch Arne Barinka(Vorstand IDEAL), Carlo Bewersdorf (Vorstand Hannoversche Leben), Lothar Horbach (Vorstand RheinLand), Helmut Söhler (Hauptbevollmächtigter SCOR Global P&C Deutschland) sowie dem ehemaligen Ergo-Chef Torsten Oletzky komplettiert.

Spannend dürfte der Einstieg der Amazon Web Services werden. Das Tochterunternehmen des Online-Händlers Amazon ist immerhin der weltweit größte Anbieter von Cloud-Dienstleistungen und könnte damit dem Kölner Verein einen technischen Mehrwert bringen. Gleichzeitig schnuppert der Internetriese seit längerer Zeit am Versicherungsmarkt.

Amazon Protect sichert gekaufte Waren ab

Bereits im April 2016 hatte der Online-Konzern die Dienstleistung Amazon Protect in Großbritannien an den Start gebracht. Damit lässt sich die Garantie für Elektrogeräte und andere Produkte, die über Amazon bestellt werden, auf bis zu fünf Jahren erhöhen. Später folgten unter anderem Deutschland, Italien und Spanien. Hierzulande ist Amazon Protect seit dem Mai 2016 abschließbar, Produktgeber ist unter anderem die britische Warranty Group. Auch mit der Ergo und deren Konzernmutter Munich Re kooperiert Amazon.

Doch seit November 2017 scheint der Online-Marktplatz das Geschäft mit Versicherungen in Europa offensiver anzugehen. Denn die Online-Plattform hatte in Großbritannien verstärkt nach Fachkräften für seinen Geschäftsbereich „Amazon Protect“ gesucht. Auch die Beteiligung beim indischen Insurtechs Acko General Insurance sowie die Neugründung einer Krankenversicherung gemeinsam mit den Großkonzernen JP Morgan und Berkshire Hathaway deuten auf einen baldigen Großangriff auf den Versicherungsmarkt hin.