Krankenkasse: Für 44 Millionen Versicherte wurde es teurer

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GKV: Laut einem Medienbericht haben 77 gesetzliche Krankenkassen zum Jahresbeginn ihre Zusatzbeiträge angehoben. Die betroffenen Kassenpatienten müssen nun im Schnitt 21 Euro mehr im Monat zahlen. Billiger wurde es hingegen für 7,5 Millionen Versicherte.

Die Mehrheit der Kassenpatienten muss im Jahr 2016 höhere Beiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung akzeptieren. Das geht aus einem Bericht der Bild (Freitag) unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen hervor. Demnach haben 77 Krankenkassen ihre Beiträge angehoben, im Schnitt um 21 Euro pro Monat.

Stabil halten konnten ihre Beiträge nur 40 Krankenkassen. Rund 7,5 Millionen Versicherte zahlen sogar weniger als bisher. Der gesetzlich festgelegte Kassenbeitrag liegt bei 14,6 Prozent des monatlichen Bruttogehalts, zur Hälfte von Arbeitgebern und -nehmern finanziert. Die Kassen dürfen aber Zusatzbeiträge erheben, wenn das ihnen zugeteilte Geld nicht ausreicht. Teuerungen im Gesundheitssystem müssen allein die Beschäftigten schultern. Die Anhebung des Zusatzbeitrages bewirkt ein Sonderkündigungsrecht für die Kassenpatienten.

Weiterer Anstieg des Zusatzbeitrages erwartet

Den höchsten Zusatzbeitrag erhebt aktuell die VIACTIV Krankenkasse mit 1,7 Prozent, so dass die Versicherten bei dem Anbieter nun 16,3 Prozent ihres Bruttolohnes als Kassenbeitrag abführen müssen. Aufsehen erregte auch der Preissprung bei der DAK Gesundheit, immerhin drittgrößter Anbieter auf dem Markt. Sie hob den Zusatzbeitrag um 0,9 Prozentpunkte an, so dass nun 16,1 Prozent des Bruttolohnes für den Krankenversicherungs-Schutz gezahlt werden müssen (Versicherungsbote berichtete).

Das Ende der Preisspirale ist damit noch nicht erreicht. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, sagte im Interview mit Welt Online, bis 2019 sei mit einer Verdopplung des durchschnittlichen Zusatzbeitrages zu rechnen.

Für die Grünen ist der aktuelle Trend ein Beleg dafür, dass die schwarz-rote Gesundheitsreform gescheitert ist. Denn eigentlich hatte die Bundesregierung versprochen, dass es für die Kassenpatienten langfristig billiger werde. "Die Zusatzbeiträge belasten nur die Versicherten, sind daher ungerecht und müssen weg", sagte Grünen-Gesundheitsexperte Harald Weinberg der "Bild"-Zeitung.

Quelle: Bild.de