Altersvorsorge - Aktuelle forsa-Studie enthüllt Vorsorge-Lücke

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Altersvorsorge - Haben Ihre Kunden für sich und ihre Angehörigen geregelt, was im Falle einer schweren Krankheit oder nach dem Tod geschehen soll? Dann gehören Sie in Deutschland zur Minderheit. Denn eine neue Untersuchung des forsa-Instituts zum aktuellen Gesellschaftsthema der „Generationenverantwortung“ enthüllt eine alarmierende Vorsorge-Lücke. Das Interesse an Testament, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung ist zwar mittlerweile hoch (70 Prozent). Doch nur knapp ein Drittel der Bürger (32 Prozent) hat wichtige Verfügungen bereits konkret für sich geregelt.

Das Bewusstsein für die Verantwortung gegenüber der nächsten Generation wächst bei vielen Deutschen mit dem demografischen Wandel. Auch das Engagement füreinander ist hoch. Laut der von der Monuta Versicherung in Auftrag gegebenen repräsentativen forsa-Umfrage sind knapp 93 Prozent aller Bundesbürger privat oder ehrenamtlich engagiert.

45 Prozent kümmern sich um Kinder und Jugendliche. Etwa ebenso viele haben schon enge Angehörige gepflegt. Im konkreten Trauerfall begleiteten sogar 64 Prozent der Studienteilnehmer (insgesamt 1.001 Befragte) einen Angehörigen oder Freund in der Zeit des Abschieds. 12 Prozent waren oder sind in der Hospizarbeit aktiv.

Höhere Ansprüche an die Familie als an den Staat

Auch die Sorge, den Alltag nicht mehr selbstständig bewältigen zu können und auf fremde Hilfe angewiesen zu sein, beschäftigt immer mehr Bürger. 46 Prozent gaben an, sich schon häufig mit der eigenen Pflegebedürftigkeit befasst zu haben. Dabei setzen sich auffallend mehr Frauen (53 Prozent) als Männer (40 Prozent) mit diesen Gedanken auseinander. Tritt der Pflegefall ein, sieht die Mehrheit der Befragten (70 Prozent) die Familie in der Pflicht – und nicht etwa den Staat (23 Prozent).

Erfreuliche Trends, die durchaus ein wachsendes Generationenbewusstsein untermauern. Doch wenn es darüber hinaus um konkrete Vorkehrungen für den Krankheits- oder Todesfall geht, belegen die forsa-Ergebnisse ein großes Potenzial für Vermittler und Berater in allen Fragen der Vorsorge: Zwei Drittel der Befragten (76 Prozent) thematisierten im Familienkreis bereits eine Patientenverfügung, fast ebenso viele (68 Prozent bzw. 64 Prozent) tauschten sich zu Vorsorgevollmacht, Nachlassregelung und Testament aus. Doch lediglich 32 Prozent haben diese zentralen Verfügungen bereits tatsächlich für sich geregelt.


Eine Vorsorge-Lücke klafft ebenso in Bezug auf die finanzielle Absicherung für den Trauerfall: Nur 31 Prozent der Deutschen haben eine private Trauerfall-Vorsorge abgeschlossen – und erst erschreckende 8 Prozent haben die Gestaltung der eigenen Trauerfeier frühzeitig und selbstbestimmt für sich geregelt.

Beratung darf Vorsorge nicht aussparen

Die forsa-Ergebnisse zeigen einmal mehr, dass es vielen Menschen schwerfällt, sich frühzeitig mit wichtigen Vorsorgeaspekten zu beschäftigen. Dabei kann die Auseinandersetzung mit dem Ernstfall Angehörige und Familienmitglieder finanziell, organisatorisch und auch seelisch massiv entlasten. Eine Beratung unter Berücksichtigung der Generationenverantwortung ist daher heute mehr denn je gefragt und auch gefordert.

Ein Gastbeitrag von Meike Fick

Zum Weiterlesen: Interview mit Walter Capellmann, Hauptbevollmächtigter der Monuta N.V. und Auftraggeber der Studie