Krankenversicherung für 59 Euro? PKV-Verband geht gegen irreführende Werbung vor

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Eine private Krankenversicherung für 59 Euro abschließen? Noch immer finden sich im Internet zahlreiche Werbeanzeigen, die einen PKV-Tarif zu einem Traumpreis anbieten, der nicht möglich ist. Der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) will nun gegen derart unseriöse Werbung im Netz vorgehen und den Missbrauch von Firmenlogos in solchen Anzeigen stoppen.

„Private Krankenversicherung ab 59 Euro im Monat“ – Solche Versicherungsprämien seien laut einer Umfrage des PKV-Verbandes unter privaten Krankenversicherungsunternehmen gar nicht möglich. Dennoch finden sich derartige Anzeigen zuhauf im Netz, auch auf seriösen Portalen wie z.B. Spiegel Online oder n-tv.

PKV-Verband geht gegen irreführende Werbung vor

Die Stiftung Warentest hatte das Thema ins Rollen gebracht. Woraufhin der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) ankündigte gegen derartige Versprechungen rechtlich vorgehen zu wollen. Es bestehe der Verdacht, dass es sich bei den Werbeanzeigen um irreführende Werbung handelt.

Verankert ist die Richtlinie zu irreführender Werbung Im § 5, Absatz 1 des UWG (Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb). Wer sich nicht daran hält, muss mit rechtlichen Folgen wie Schadensersatz rechnen. Dennoch tauchen im Online- und Printbereich immer wieder Werbeanzeigen auf, die PKV-Tarife zu unrealistischen Preisen versprechen.

Überprüft wird nun, wer für die Anzeigen verantwortlich ist. Bei einer Enttarnung müssen die unlauteren Unternehmer sich wegen des Missbrauchs von Firmenlogos einzelner Krankenversicherungsunternehmen stellen. Denn in den Werbeanzeigen finden sich oftmals die offiziellen Logos und Labels der Versicherer, mit denen die Werber wohl Seriosität vortäuschen wollen. Eine Erlaubnis haben sie meist nicht hierfür.

Datenklau durch Adresshändler sehr wahrscheinlich

Doch welche Ziele verfolgen die Werber mit ihren zwielichtigen Anzeigen? Sehr wahrscheinlich ist, dass hinter den Lockangeboten Firmen stecken, die auf illegale Weise an persönliche Daten der potentiellen Kunden gelangen wollen.

So führen derartige Anzeigen häufig zu Datenmasken, wo die Online-User selbst sensibelste Informationen über sich Preis geben sollen: etwa zu Vorerkrankungen und zur Einnahme von Medikamenten. Auch wenn die Maske nicht fertig ausgefüllt wird, werden die Gesundheitsdaten bereits gespeichert – und sehr wahrscheinlich an andere Firmen weiterverkauft.

Gut beraten ist, wer sich nicht auf unseriöse Billigangebote einlässt, sondern einen fachkundigen Versicherungsberater oder Makler aufsucht. So unwahrscheinlich es auch erscheinen mag, Werbung derart findet reichlich Abnehmer. Dagegen will der PKV-Verband endlich ankämpfen und so die Bedingungen für einen fairen Wettbewerb auf dem Markt wieder verbessern.