Die höhere Verwaltungskostenquote begründet sich vor allem in planmäßig gestiegenen Investitionen in den Bereichen Regulatorik, Digitalisierung und Prozesse sowie in Infrastruktur.
Auch der Anstieg der Abschlusskostenquote gegenüber 2022 war zu erwarten, da beispielsweise höhere Veranstaltungskosten aufgrund der Inflation und Nachholeffekten der Corona-Pandemie angefallen sind. Zudem haben wir auch hier 2023 mehr investiert als im Vorjahr, insbesondere zur Weiterentwicklung unseres Vertriebs. Wir arbeiten kontinuierlich daran, die Kostenkonditionen unserer Produkte zu optimieren. Neben den beschriebenen höheren Investitionen fließt in die Verwaltungskostenquote auch der gesunkene Einmalbeitrag belastend mit ein.

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Die Zuführung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung ist gestiegen. Wie planen Sie, diese Rückstellungen zukünftig für die Überschussbeteiligung der Versicherungsnehmer zu nutzen?

Der Anstieg der Zuführung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung resultiert aus dem gestiegenen Rohüberschuss (+29 % ggü. Vorjahr). Die Rückstellung für Beitragsrückerstattung steht vollständig für die zukünftige Überschussbeteiligung der Versicherungsnehmer zur Verfügung. Für 2024 hat die Alte Leipziger Leben die Überschussbeteiligung angehoben. Zur zukünftigen Entwicklung der Überschussbeteiligung machen wir grundsätzlich keine Angaben.

Wie bewerten Sie die aktuelle Solvabilitätsquote im Kontext der finanziellen Stabilität der ALH-Gruppe, und welche Maßnahmen ergreifen Sie, um diese Quote zu erhalten oder zu verbessern?

Die Solvabilitätsquote der Alte Leipziger Lebensversicherung liegt 2023 bei 347 % ohne Anwendung von Übergangsmaßnahmen. Damit dürften wir im Markt erneut stark positioniert sein. Eine solide Kapitalausstattung und eine starke Solvabilität sind für uns wichtige Faktoren, um auch in herausfordernden Marktlagen zu bestehen. Zudem ist unsere starke finanzielle Basis, beispielsweise durch eine kontinuierliche Stärkung des Eigenkapitals, eine entscheidende Voraussetzung für das Vertrauen unserer Kunden und Geschäftspartner. Darüber hinaus streben wir fortlaufend nach hoher Qualität und einem exzellenten Preis-Leistungsverhältnis bei unseren Produkten und Services, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben.

Angesichts der zunehmenden Bedeutung digitaler Technologien, welche Rolle spielt die Digitalisierung in Ihrer Strategie zur Steigerung der Effizienz und Verbesserung der Kundenerfahrung?

Sie spielt eine zentrale Rolle. Digitalisierung ist für alle Sparten eines der bestimmenden Themen – nicht nur mit Blick auf die Kundenerfahrung, sondern auch für unsere Zusammenarbeit mit Vermittlern. Insbesondere die Verbesserung unserer Schnittstellenfähigkeit an Drittsysteme spielt da eine entscheidende Rolle: Indem wir mit unseren Plattformen an Systeme von Maklern andocken, erhalten diese einen direkten Zugriff auf kundenbezogene Daten und Verträge.
Auch mit KI beschäftigen wir uns intensiv und setzen sie bereits in einzelnen Anwendungsfällen ein, z. B. im Inputmanagement. Durch KI können wir nicht nur das Kundenerlebnis verbessern, sondern auch den Fachkräftemangel abfedern, indem wir unsere Mitarbeiter bei Routinearbeiten entlasten, sodass sie sich auf werthaltige Aufgaben konzentrieren können.

Wie integriert die ALH-Gruppe Nachhaltigkeits- und ESG-Kriterien in ihre Geschäfts- und Kapitalanlagestrategien, und welche konkreten Ziele verfolgen Sie in diesem Bereich?

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Wir haben uns im Rahmen unserer konzernweiten Nachhaltigkeitsstrategie zahlreiche Ziele gesetzt, die sich in fünf Handlungsfelder gliedern: Verantwortungsvolle Unternehmensführung, Kapitalanlage, Produkte und Leistungen, Personal und Soziales sowie Betrieblicher Umweltschutz. Mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie wollen wir einen Beitrag zu den folgenden vier Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen leisten: Keine Armut, Gesundheit und Wohlergehen, Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum sowie Maßnahmen zum Umweltschutz.
Ein wichtiges Ziel in unserem Handlungsfeld Betrieblicher Umweltschutz ist es, die Klimaneutralität der eigengenutzten Geschäftsgebäude und Geschäftsprozesse bis Ende 2025 zu erreichen.
Im Bereich Kapitalanlage haben wir das übergeordnete Ziel, unser Investmentportfolio bis Ende 2050 klimaneutral zu gestalten. Zentrale Meilensteine sind dabei für uns,
den CO2-Fußabdruck von Aktien und Unternehmens-Anleihen bis 2025 um 25 Prozent gegenüber Ende 2021 reduzieren und
den CO2-Fußabdruck von Wohn-Immobilien im Direktbestand bis Ende 2025 um 20 Prozent gegenüber Ende 2020 verringern. Unsere Nachhaltigkeitsziele kommunizieren wir transparent auf unserer Nachhaltigkeits-Website und im Nachhaltigkeitsbericht.

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