Der R+V Konzern hat seine vorläufigen Geschäftszahlen für das Jahr 2023 veröffentlicht. Im vergangenen Jahr waren die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, der Zinswende und der Inflation nicht spurlos am Unternehmen vorbeigegangen und hinterließen eindrucksvolle Spuren in Umsatz und Ergebnis. So musste der Versicherer um 3,8 Prozent verminderte Beitragseinnahmen im deutschen Erstversicherungsgeschäft hinnehmen. Diese lagen final bei 15,6 Milliarden Euro. Gleichzeitig schmolzen die Beiträge der R+V Gruppe um 3,1 Prozent auf über 19,5 Milliarden Euro. Resultierend daraus stand beim Ergebnis vor Steuern (IFRS) ein Minus von 258 Millionen Euro.

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Für das Jahr 2023 vermeldet das Wiesbadener Unternehmen wieder positivere Zahlen. Demnach wuchsen die Beiträge der R+V Gruppe um 1,5 Prozent auf etwa 19,8 Milliarden Euro. Gleichzeitig musste der Versicherer um 0,1 Prozent verminderte Beitragseinnahmen im deutschen Erstversicherungsgeschäft hinnehmen. Diese lagen final bei 15,6 Milliarden Euro. Die Aktive Rückversicherung legte beim Umsatz um 5,6 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro zu. Die italienische R+V-Tochter Assimoco kletterte sogar um 13,6 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro.

„Trotz großer Verunsicherung bei vielen Menschen und Unternehmen ist es der R+V Gruppe gelungen, auf den Wachstumspfad zurückzukehren“, sagt R+V-Vorstandsvorsitzender Norbert Rollinger. „Das ist einer großen Gemeinschaftsleistung im Innen- und Außendienst und einem hervorragenden Zusammenspiel mit unseren Vertriebspartnern zu verdanken.“

Sorgenkind Lebensversicherung

Während das Geschäft in der Schaden-/Unfallversicherung und in der Krankenversicherung weiter wuchs, verzeichnete die R+V in der Lebens- und Pensionsversicherung einen neuerlichen Umsatzrückgang. So konnten die gebuchten Bruttobeiträge in der Sachsparte um 5,6 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro gesteigert werden. Im Privat- wie im Firmenkundengeschäft legte der Versicherer um jeweils mehr als sieben Prozent zu. In der Kfz-Sparte stiegen die Beitragseinnahmen um 2,1 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro.

Das Segment Lebens- und Pensionsversicherung büsste gleichzeitig um etwa 5,6 Prozent der Beiträge ein und lag damit bei 7,6 Milliarden Euro. Insbesondere das Geschäft mit Einmalbeiträgen sorgte für verminderte Beiträge. Mit Einmalbeiträgen in Höhe von 2,8 Milliarden Euro lag die R+V um 14,9 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Im Geschäft gegen laufenden Beitrag legte der genossenschaftliche Versicherer dagegen um 1,1 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro zu.

Auch beim gesamten Neugeschäft gab es Einbußen. Demnach sank die Neubeiträge um 10,8 Prozent auf gut vier Milliarden Euro. Den größten Anteil daran hatte erneut die betriebliche Altersversorgung (bAV) mit einem Neubeitragsvolumen von 1,6 Milliarden Euro. Derweil konnte das Neugeschäft mit Altersvorsorge-Produkten mit neuartigen Garantien deutlich zulegen. So habe beispielsweise das Produkt Safe+Smart Neubeiträge in Höhe von einer Milliarde Euro eingefahren. Das ist ein Plus von rund 62 Prozent.

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Ein wichtiger Wachstumstreiber sei 2023 erneut das Geschäftsfeld Gesundheit gewesen. Hier habe der Versicherer im zurückliegenden Geschäftsjahr mit 6,7 Prozent den Umsatz auf 906 Millionen Euro steigern können. Die Anzahl der versicherten Personen wuchs um 7,0 Prozent auf 1,7 Millionen. Der Großteil der Versicherungsnehmer hat eine Zusatzversicherung. Denn die Zahl der Zusatzversicherten habe um 7,1 Prozent auf fast 1,6 Millionen zulegen können. Im gleichen Atemzug wuchs die Zahl der Vollversicherten um 2,9 Prozent auf rund 71.000. Einen wichtigen Anteil am Umsatz bringt auch die betriebliche Krankenversicherung mit ein. Hier verbesserten sich Beitragseinnahmen um 4,6 Prozent auf 175 Millionen Euro.

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