Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KZBV) läuft gegen die Verbotspläne Sturm. "Ein Wegfall von Dentalamalgam wird die Versorgung insbesondere von vulnerablen Patientengruppen deutlich erschweren", sagte KZBV-Vorstandschef Martin Hendges dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Demnach könne ein allgemeines Verbot gravierende Auswirkungen für die zahnmedizinische Versorgung in Deutschland haben. Auch er verweist darauf, dass derzeit keine „mit ausreichender Evidenz“ hinterlegten Alternativmaterialien für alle Versorgungsformen zur Verfügung stünden. Dies erfordere weitere Forschungen. „Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Amalgam der älteste, besterforschte zahnärztliche Werkstoff ist und in den allermeisten Fällen problemlos vertragen wird“, sagt Hendges.

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Auch die Bundeszahnärztekammer ist gegen ein Verbot. Sie verweist darauf, dass es kein Füllungsmaterial gebe, das so oft und intensiv auf eine mögliche Gesundheitsgefährdung hin untersucht worden sei: ohne, dass eine Gefährdung hätte festgestellt werden können. Und auch Kunststofffüllungen seien nicht unproblematisch, weil sie ebenfalls eine Vielzahl komplexer Materialien beinhalten: unter anderem Bisphenol A, das wie ein Östrogen wirken könne: und folglich, stark vereinfacht, eine sexualhormonähnliche Wirkung hat. Hier fehle es auch an Studien.

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