Die Altersvorsorge in Deutschland ruht auf drei Säulen: Neben den öffentlich-rechtlichen Pflichtsystemen, vor allem der gesetzlichen Rente, und der privaten Vorsorge hat die betriebliche Altersversorgung einen hohen Stellenwert. Nur das Zusammenspiel dieser drei Säulen kann vielen Erwerbstätigen ein auskömmliches Einkommen im Alter sichern, so die Grundidee. Das Problem: Gerade junge Menschen haben keine betriebliche Altersvorsorge. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Deutschen Clearing-Stelle (DCS), die viele Altersvorsorgeverträge verwaltet.

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Nur 3,3 Prozent der Frauen und 5,4 Prozent der Männer in der Altersgruppe 18 bis 29 Jahre haben einen Vertrag zur betrieblichen Altersvorsorge, so das Ergebnis des bAV-Monitoring 2023. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich viele Menschen in diesem Alter noch in der Ausbildung oder im Studium befinden. Aber auch in der mittleren Altersgruppe der 30- bis 42-Jährigen sieht es nicht viel besser aus. Nicht einmal jede zehnte Frau (9,4 Prozent) und nicht einmal jeder vierte Mann (23,8 Prozent) sorgt hier mit einem bAV-Vertrag vor (siehe Grafik).

DCS Deutsche Clearing-Stelle GmbH / bAV Monitoring 2023

Marco Eckert, Geschäftsführer der DCS Deutsche Clearing-Stelle GmbH, rät dazu, möglichst in jungen Jahren einen bAV-Vertrag abzuschließen. "Je früher mit dem Aufbau einer Versorgung gestartet wird, umso stärker profitieren Beschäftigte von Arbeitgeberzuschüssen und von Zinseffekten. Mögliche Jobwechsel stehen einem frühzeitigen Abschluss nicht entgegen, denn einmal angespartes Kapital bleibt immer erhalten“, sagt der Altersvorsorge-Experte.

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Erwartungsgemäß zahlen junge Menschen, die bereits eine Betriebsrente haben, auch weniger in ihren Vertrag ein als andere Altersgruppen. Im Durchschnitt zahlen Versicherte von 18 bis 29 Jahren monatlich rund 130 Euro pro Monat für ihre betriebliche Altersvorsorge. Bei den 43- bis 58-Jährigen sind es 190 Euro, die 30- bis 42-Jährigen investieren 180 Euro monatlich. Die Unterschiede zwischen Männern und Frauen sind nur gering: Männer zahlen im Gesamtdurchschnitt 184 Euro monatlich, Frauen 176 Euro - ein Unterschied von nur 4 Prozent. Für das bAV Monitoring 2023 wurden im August 2023 rund 3.900 Datensätze aus dem Kundenbestand der DCS analysiert.

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