Die Allianz legte im Jahr 2022 einen Rekordgewinn von 14,2 Milliarden Euro hin, womit der Versicherer die Erwartungen von Analysten übertroffen hatte. Im nun veröffentlichten Geschäftsbericht berichten die Münchener auch wieder, wie sich das Gehalt der Vorstände entwickelt hat. Und da ein Teil erfolgsabhängig ist, kann zumindest festgehalten werden: die Einkünfte zeigen sich stabil.

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Allerdings muss Konzernchef Oliver Bäte mit etwas weniger Vorlieb nehmen als im Vorjahr. Mit einer Gesamtvergütung von 6,782 Millionen Euro verdient er trotzdem ein ganz ansehnliches Jahresgehalt. Hier gilt es zu berücksichtigen, dass der Großteil des ausgezahlten Geldes variabel ist und vom Erreichen der Unterehmensziele abhängig. Entsprechend entfallen auf sein Grundgehalt „nur“ 1,911 Millionen Euro - genauso viel wie im Vorjahr.

Insgesamt setzt sich die Gesamtvergütung aber aus vier Teilen zusammen. Zum Grundgehalt hinzu gesellt sich ein Jahresbonus sowie eine aktienbasierte Vergütung, die sogenannte Long Term Incentive (LTI). Obendrauf kommt noch der Versorgungsaufwand: quasi die betriebliche Altersvorsorge des Allianz-Chefs.

Der Jahresbonus von Bäte kletterte von 1,748 Millionen Euro im Vorjahr auf 1,947 Millionen Euro. Allerdings muss der Manager einen Einbruch bei der aktienbasierten Vergütung verkraften: diese sank von 2,242 Millionen Euro auf 1,786 Millionen. Hinzu gesellt noch der Versorgungsaufwand des Vorstands-Chefs. Dahinter verbirgt sich -stark vereinfacht formuliert- eine ansehnliche Betriebsrente, auf die Bäte Anrecht hat und die nicht verfallbar ist. Rund 1,122 Millionen Euro kommen hier hinzu.

Mit künftigen Langzeit-Boni erzielt Bäte 8,5 Millionen Euro Vergütung

Noch unübersichtlicher wird es, wenn man die aktienbasierte Vergütung für die langfristig zu erreichenden Ziele einrechnet. Damit sind Leistungen gemeint, die Bäte zu einem späteren Zeitpunkt ausgezahlt bekommt, in der Regel alle drei Jahre, wenn er die selbst gesteckten Unternehmensziele erfüllt oder übererfüllt. Und dieser in Aussicht gestellte Langfrist-Bonus steigt deutlich an: auf 3,504 Millionen Euro. Somit ist Bätes Vergütung für 2022 in Summe sogar 8,5 Millionen Euro wert. Die Zielvergütung der Vorstände soll ab 2023 sogar um fünf Prozent erhöht werden.

Vorstandsvergütung der Allianz-VorständeGeschäftsbericht 2022 der Allianz SE

Michael Diekmann wird Top-Verdiener unter DAX-Aufsichtsräten

Ebenfalls nach oben korrigiert wurde die jährliche Festvergütung von Aufsichtsrats-Chef Michael Diekmann. Diese stieg um satte 200.000 Euro an, sodass er nun 450.000 Euro per annum für seinen Watchdog-Job erhält. Damit steigt der frühere Firmenpatriarch zu den Top-Verdienern unter den DAX-Aufsichtsräten auf, wie die FAZ berichtet. Hier war lange Zeit der -bereits ausgeschiedene- Paul Achleitner von der Deutschen Bank führend, der sogar 870.000 Euro erhielt.

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Hinzu gesellt sich auch bei Diekmann eine stattliche betriebliche Altersrente von 674.000 Euro im Jahr, die er 2022 ausgezahlt bekam. Dass sich auch ein gewisser Misserfolg finanziell lohnen kann, zeigt das Beispiel Ivan de la Sota, der zum Jahresende vorzeitig gehen musste. Ihm wird eine schwache Performance in Staaten wie Spanien und Brasilien zur Last gelegt. Weil er eine Abfindung von zwei Jahresgehältern erhielt, summierte sich sein Jahresgehalt auf 8,26 Millionen Euro - mehr als Bäte ohne Langzeitboni erhielt.

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