Gestohlene Fahrräder immer teurer
Im Jahr 2021 wurden rund 125.000 versicherte Fahrräder gestohlen. Das ist ein Rekordtief. Dafür hat sich der Wert pro gestohlenem Bike binnen weniger Jahre deutlich erhöht: geklaut werden bevorzugt hochpreisige Modelle. Der Rückgang wird vor allem mit Corona begründet.
Die Zahl der Fahrraddiebstähle ist 2021 auf ein Rekordtief gesunken. „Insgesamt wurden 125.000 versicherte Fahrräder gestohlen, rund 15.000 weniger als im Jahr zuvor“, sagt der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen. Der Rückgang stehe erneut im Zusammenhang mit der Pandemie. Auch für 2021 gehen wir von einem Corona-Effekt aus. Viele Menschen haben von zu Hause gearbeitet, so dass Fahrräder seltener unbeaufsichtigt im Freien abgestellt wurden“, so Asmussen.
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Immer teurere Fahrräder werden geklaut
Kaum gesunken ist hingegen die Schadensumme, die in etwa auf Vorjahresniveau blieb: 110 Millionen Euro mussten die Versicherer für Schadendiebstähle zahlen. Das liegt auch daran, dass die Versicherer immer mehr pro geklautem Fahrrad aufwenden müssen. Der Schadenschnitt habe sich in vergangenen zehn Jahren von 440 Euro auf 860 Euro fast verdoppelt: auch das ist ein Rekordwert. „Der Anstieg der Entschädigungsleistung zeigt, dass der Trend zum Diebstahl teurer Fahrräder anhält“, sagt Asmussen.
Ein Grund für den teureren Schadenschnitt: Das E-Bike boomt, wie auch Zahlen des Zweirad-Industrie-Verbandes (ZIV) zeigen. Während die Zahl der verkaufen Fahrräder ohne Elektromotor 2021 von 3,09 Millionen Stück auf 2,7 Millionen sank, stieg im Gegenzug die Zahl der verkauften Pedelecs von 1,95 Millionen auf zwei Millionen. Insgesamt wurden so 4,7 Millionen Bikes und E-Bikes abgesetzt: fast 43 Prozent der neu verkauften Räder sind mit Elektromotor ausgestattet.
Mehr Diebstähle aus Räumen
Eine weitere Erkenntnis der Versicherer: Da sich im Freien dank Corona weniger Gelegenheiten geboten hätten, ein Rad zu klauen, suchten Diebe zunehmend auch in Kellerräumen gezielt nach hochwertigen Rennrädern, E-Bikes oder Mountainbikes, um sie weiterzuverkaufen. „Fahrräder im Keller sollten daher nicht nur abgeschlossen, sondern am besten auch fest angeschlossen werden“, rät Asmussen.
Aber natürlich wurden nicht nur versicherte Fahrräder entwendet. Laut polizeilicher Kriminalstatistik wurden 2021 rund 234.000 Fahrräder als geklaut gemeldet: auch das ein neuer Niedrig-Rekord. Da die Diebstähle häufig nicht angezeigt werden, sei von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.
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Wird ein Fahrrad aus verschlossenen Abstellräumen, Kellern oder Wohnungen gestohlen, übernimmt die Hausratversicherung den Schaden. Meist ist jedoch die offene Straße der Tatort. Schutz bietet hier eine Zusatzklausel in der Hausratpolice oder eine eigenständige Fahrradversicherung.
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