Viele Versicherer haben sich in den vergangenen Jahren verstärkt um ihre Online-Auftritte gekümmert. Der Hintergrund ist klar: Über den Direktvertrieb können Kunden direkt angesprochen und an das Unternehmen gebunden werden. Dazu bedarf es also nicht zwingend einen Vermittler.

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Resultierend daraus mussten sich die Unternehmen auch Themen wie Suchmaschinenoptimierung und Werbung stellen. Denn die Reise des Online-Kunden startet oft in der Suchmaschine und hier ist Google ganz klar der Platzhirsch. Ergo stellt der US-amerikanische Technologiekonzern einen logischen Partner dar. Das ist gerade im Hinblick auf die Anforderungen der Kunden wichtig. Denn diese seien in letzter Zeit gestiegen. Verbraucher erwarteten heute von Versicherern die gleichen Dinge, die sie von den großen Tech-Unternehmen gewohnt sind. Hierbei geht es schlicht auch um Bequemlichkeit.

Für Google wie auch für die Versicherer gilt es deshalb, die Projekte immer wieder zu prüfen und nachzujustieren. Das Zauberwort dabei heißt Agilität. Dabei gibt es durchaus ähnliche Vorstellungen. Das unterstreichen Jan Meessen, Industry Leader Insurance bei Google Deutschland, und Uwe Stuhldreier, Vorstand für Vertrieb und Marketing beim Direktversicherer HUK24.

Zwar gäbe es bei Google klassische Formen von Agilität, wie die Nutzung von Scrum, End-to-End-Verantwortung und Product Owner, aber sei das mehr im technischen Bereich zu finden. Stuhldreier definiert Agilität insbesondere unter dem Aspekt flacher Hierarchien und dem Übertragen von Eigenverantwortung, sodass Arbeitsabläufe möglichst effizient stattfinden können. Allerdings müsse zwischen z. B. dem Bereich Marketing und der Technik differenziert werden. Unterschiedliche Abteilungen erfordern auch unterschiedliche Hierarchien. Zudem sollte eine eventuelle Umstellung eines Bereichs auf “agil” mit Augenmaß passieren - ohne “Agilitäts-Absolutismus”, erklärt Stuhldreier.

Im Laufe der Zusammenarbeit habe sich beim Tochterunternehmen der Huk-Coburg viel getan. So habe man vor 3-5 Jahren mit dem Arbeiten von KPIs begonnen, erzählt Stuhldreier. Schließlich braucht es für eine vernünftige Auswertung der Kampagnen Leistungskennzahlen, an denen man auch künftige Projekte ausrichten und messen kann. Die OKRs seien als natürliche Weiterentwicklung gekommen. Bei dieser Art von Zielsetzungsmethode werden Mitarbeiter gezielt in die Formulierung der Unternehmensziele miteinbezogen. Und: Gerade für die OKRs sei ein datenbasiertes Arbeiten essentiell. Möglichst alle Aspekte des Geschäftsmodells müssten messbar gemacht werden. Außerdem würden inzwischen vierteljährliche Befragungen im Team durchgeführt, die nach dem erreichten Mehrwert für Kunden fragen. Darüber hinaus sei es wichtig, für jedes Key Result einen klaren Verantwortlichen zu haben. Kaum etwas passiere nach Lehrbuch, sondern so, dass sich die eigenen Mitarbeiter:innen damit wohlfühlen, so Stuhldreier weiter.

Fazit:

Die HUK24 und Google scheinen sich in der Tat perfekt zu ergänzen. Das zeigt sich auch im Verlauf des Gesprächs mit den Beiden. Trotz der sehr unterschiedlichen Konzerne und Hintergründe der beiden Gesprächspartner, haben sie sehr ähnliche Sichtweisen auf Themen, wie Agilität, Teamstrukturen und Unternehmenskultur.

Über den Podcast:

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Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche zur digitalen Transformation mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter https://pielaco.com/podcast.

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