Wo sehen Sie die wichtigsten ‚Fallstricke‘ in der Beratung von Gewerbekunden?

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Das kann schon bei der Versicherungssumme in der Inhaltsversicherung anfangen, wenn beispielsweise Mietereinbauten keine Berücksichtigung in der Summenermittlung finden. Ich erlebe es zudem oft, dass die Summen für einen möglichen Unterbrechungsschaden lange Zeit nicht angepasst wurden. Auch kommt es vor, dass ein Kunde eine Gefahrerhöhung nicht als solche erkennt und diese dann auch nicht anzeigt. Es ist wichtig, ständig mit dem Kunden im Kontakt zu bleiben und ihn für mögliche Risiken zu sensibilisieren.
Als Ansprechpartner zeige ich Verantwortung für meinen Gewerbekunden und frage selbstverständlich nach, wenn auf dem Regulierungsbogen Angaben fehlen. Auch mit einem Blick auf die Webseite des Unternehmens lassen sich Risiken erkennen, welche der Kunde vielleicht "nicht auf dem Schirm" hat. Ein Blick aus der Vogelperspektive - zum Beispiel via Google Maps - auf das Betriebsgrundstück zeigt, ob der Kunde sich vergrößert hat oder ob Sachen im Freien gelagert werden. Schon mit diesen einfachen Mitteln lassen sich Fallstricke vermeiden.
Der Qualifikation des Ansprechpartners kommt eine hohe Bedeutung zu - unabhängig vom Vermittlerstatus.

Finden Sie, dass das Weiterbildungsangebot für Vermittler, die sich auf Gewerbe spezialisiert haben, ausreichend und tiefgründig genug ist?

Da kann ich nur für mich persönlich sprechen. Ich bin sehr glücklich darüber, dass mein Vertragspartner - die LVM Versicherung aus Münster - mir ein sehr vielfältiges Weiterbildungsangebot macht. Das Angebot erstreckt sich von Basis-Seminaren über Aufbau-Seminare bis hin zur Spezialisierung. Für einzelne Branchen gibt es nochmals spezielle Angebote, beispielsweise für die Gastronomie und das Bauhandwerk.
Aktuell sind leider keine Präsenztrainings möglich - das ist schade, aber letztlich der Pandemie geschuldet. Im Moment werden die Lerninhalte IDD-konform via Bildschirm und Kamera vermittelt. Es macht mich schon ein Stück weit stolz, wie schnell die Abteilung Training ihr Angebot an die neue Situation angepasst hat.

Hat die Digitalisierung und fortschreitende Dunkelverarbeitung das Gewerbesachgeschäft aus Ihrer Sicht vereinfacht?

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Bei einfachen Gewerberisiken ist der Weg vom Antrag zum Vertrag schneller geworden. Das entlastet und spart Ressourcen, denn bei vielen Prozessen muss noch eine menschliche Entscheidung getroffen werden, z.B. wenn es um Besonderheiten geht oder eine im Antrag vereinbarte Sicherung erst noch geschaffen werden muss. Die Digitalisierung wird unserer Branche noch große Vorteile bringen und uns im Geschäft von "Mensch zu Mensch" unterstützen.

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