Das Ratinghaus Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat Rürup- beziehungsweise Basis-Renten von 38 Anbietern unter die Lupe genommen. Dabei wurden in Summe 90 Tarife auf bis zu 79 Kriterien hin untersucht. Die Produkte wurden in fünf verschiedene Kategorien: „klassische Basis-Renten“, „Klassik Plus“, „fondsgebundene Tarife mit/ohne Garantien“, „Indexpolicen“ und „Comfort“ eingeteilt (Erläuterung siehe unten).

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Besonders gewichtet wurde im Rating mit 35 Prozent der Faktor „Unternehmensqualität“ anhand von Stabilität, Sicherheit, Ertragskraft und Markterfolg. Ausschlaggebend waren hier Faktoren wie die Beitragseinnahmen in Brutto-Beiträgen, der Kapitalanlagebestand oder die Solvabilitätsquote. Testkriterium Numero Zwei waren die Renditechancen im Produktvergleich, die ebenfalls zu 35 Prozent in das Rating einflossen. Die Flexibilität der Rente wurde mit 20 Prozent gewertet. Als letztes Testkriterium flossen die Transparenz und der Service in das Rating ein: etwa, ob Verwaltungs-, Vertriebs- und Abschlusskosten nachvollziehbar ausgewiesen werden und die AGB verständlich sind. Dieses Kriterium, für Verbraucher ebenfalls wichtig, trug nur magere zehn Prozent zum Gesamtrating bei. Nähere Details zu den Rating-Kriterien finden sich auf der Webseite des IVFP.

Das Ergebnis des IVFP-Ratings

Erneut fällt auf, dass viele Produkte sehr gut abschnitten. 78,9 Prozent aller getesteten Tarife beziehungsweise 71 von 90 Angeboten schnitten mit einer "sehr guten" oder bessere Bewertung ab. Konkret erhielten 25 Produkte die Höchstnote und damit eine "exzellente" Bewertung. Weitere 46 Tarife wurden als "sehr gut" eingestuft. Die Flut positiver Ergebnisse bei solchen Anbieter-Vergleichen ist mehrfach kritisiert worden, auch bereits vom Versicherungsboten. Und: Auch an diesem Rating ließe sich Kritik üben: Während das Rating dem Kunden Orientierung mit Blick auf das vorhandene Angebote im Bereich der Basisrenten geben soll, wurden die Tarife mit einer schwachen Platzierung nicht gegenüber der Presse kommuniziert und sind auch nicht Bestandteil der verfügbaren Tabellen. Denn diese führt lediglich die 71 Tarife mit "sehr guten" oder besseren Bewertung auf.

Hierbei wäre zu erwähnen, dass die Versicherer ein "Qualitätssiegel" durch das Institut für Vorsorge und Finanzplanung erwerben können. Auf der Webseite des IVFP heißt es: "Nach erfolgreichem Rating können Sie als Unternehmen ein Qualitätssiegel erwerben, das sich hervorragend zu Marketingzwecken einsetzen lässt."

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Nach Interpretation des IVFP steht beispielsweise die Allianz in vier von fünf getesteten Kategorien auf dem Siegerpodest ganz oben. Dies kann leider nur noch an den groben Einzelbewertungen ausgemacht werden. Denn bis ins Jahr 2018 waren die Ergebnisse aus dem Vergleich noch mit einer Note versehen. Seit 2019 gibt es im Vergleich eben jene Noten nicht mehr. Nun stehen etwa bei den Fondsgebundenen Tarifen ohne Garantien fünf Tarife mit einer "exzellenten" Bewertung alphabetisch geordnet in der Tabelle und können sich de facto alle als Testsieger fühlen.

Diese Basis-Renten bekommen die besten Bewertungen

Bei den klassischen Policen wurde die Höchstnote nicht vergeben. Fünf Tarife erhielten eine "sehr gute" Bewertung. Zu diesen gehören Condor ("Basis-Rente"), Continentale ("BasisRente Classic"), Debeka ("Basisrente"), Huk-Coburg ("Klassische Basisrente") und R+V ("BasisRente"). „Klassik“ wird dabei wie folgt definiert. Die Anlage der Beiträge erfolgt ausschließlich im Sicherungsvermögen oder ausschließlich in einem sicherheitsorientierten Sondervermögen. Der Kunde erhält auf den Sparanteil einen festen Zinssatz beziehungsweise den gesetzlichen Höchstrechnungszins.

Die Kategorie "Klassik Plus" ist eine Sonderform der Klassik. Dabei handelt es sich um eine klassische Rentenversicherung mit geringeren Garantie-Elementen. Dafür gibt es gleichzeitig gößere Chancen auf höhere Renditen. Hier gewann die Allianz ("BasisRente Perspektive"). Der Münchener Versicherer sicherte sich die bestmögliche Note. Auf den Rängen folgen die Alte Leipziger ("Basisrente AL_RENTEFlex"), die HanseMerkur ("Basis Care"), Inter ("MeinLeben Basisrente"), die Neue Leben ("Aktivplan Basis") sowie die Continentale ("BasisRente Classic Pro" und "BasisRente Classic Balance") mit zwei Angeboten. Alle sechs Tarife erhielten eine "sehr gute" Bewertung. Es folgen weitere Gesellschaften, die jedoch nicht genannt werden.

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Bei der Index-Kategorie findet die Anlage der Beiträge ausschließlich im Sicherungsvermögen oder im sicherheitsorientierten Sondervermögen statt. Die künftigen Überschüsse kann der Kunde dazu verwenden, an einem (Aktien-)Index zu partizipieren. Die jährlichen Gewinnmöglichkeiten werden meist durch einen Cap und/oder durch Partizipationsquoten beschränkt. Auch eine Bruttobeitragsgarantie ist in der Regel enthalten.

In dieser Kategorie ist die Allianz gleich doppelt vertreten. Die Angebote "BasisRente IndexSelect Plus" und "BasisRente IndexSelect" erhielten eine "exzellente" Bewertung. Die gleiche Einstufung erhielten mit der Axa ("Relax BasisRente Classic") und Stuttgarter ("BasisRente index-safe") zwei weitere Tarife. Die Angebote von Ergo ("Basis-Rente Index" und "Basis-Rente Balance"), HDI ("TwoTrust Selekt Basisrente"), Nürnberger ("DAX-BasisRente"), R+V ("BasisRente IndexInvest") und Volkswohl Bund ("Klassik modern") erhielten die zweitbeste Benotung. Auch hier folgen nicht weiter benannte Produkte.

Fondsgebundene Basis-Renten

Unter der Kategorie hybride beziehungsweise fondsgebundene Rentenversicherungen versteht das Institut Produkte mit Beitragserhalt, die zumindest während der Ansparphase teilweise in Fondsanlagen investieren. Bei den fondsgebundenen Renten mit Garantie gab es stolze elf Tarife mit der Höchstnote. Diese Auszeichnung erhielten die Allianz ("BasisRente InvestFlex"), Alte Leipziger ("Basisrente AL_RENTEFlex" und "ALfonds Basis"), Axa ("Relax Rente Comfort" und "Relax Rente Chance"), Condor ("Congenial basis garant"), Continentale ("BasisRente Invest Garant"), LV 1871 ("MeinPlan Basisrente"), Stuttgarter ("BasisRente perform ance-safe"), Swiss Life ("Maximo Basisrente") sowie Württembergische ("Genius BasisRente"). Weitere neun Tarife wurden als "sehr gut" eingeordnet. Wiederum folgen nicht genannte Produkte.

In der Kategorie fondsgebundenen Renten ohne Beitragsgarantie wussten fünf Anbieter zu überzeugen. Hier triumphierten die Allianz ("BasisRente InvestFlex"), Alte Leipziger ("Basisrente AL_RENTEFlex"), Condor ("Congenial basis"), LV 1871 ("MeinPlan Basisrente") und Württembergische ("Genius BasisRente"). Darauf folgen 17 Tarife, die mit einem "sehr gut" ausgezeichnet worden. Erneut fehlen schlechter benotete Produkte.

Als Comfort-Tarif werteten die Tester solche Angebote, die ein oder mehrere Anlagekonzepte vorsehen, deren komplettes Management der Versicherer übernimmt. Eine freie Fondsauswahl sei hier nicht vorhanden. Laut IVFP eignen sich diese Produkte für diejenigen, die zwar eine fondsgebundene Versicherung wünschen, sich nach Vertragsschluss aber nicht um den Vertrag "kümmern" möchten, da sie wenig Erfahrung auf dem Finanzmarkt haben.

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Bei den Comfort-Angeboten wurden nur drei Tarife gewertet. Die Allianz triumphierte auch hier mit "BasisRente KomfortDynamik" und einer "exzellenten" Bewertung. Den zweiten Platz teilen sich Bayern-Versicherung ("BasisRente WachstumGarant") und Zurich ("VarioInvest BasisRente"). Die Ergebnisse des Ratings finden sich auf der Webseite des IVFP.

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