Im April 2018 verkündete Clark den Abschluss der zweiten Finanzierungsrunde. In Summe konnten rund 29 Millionen Dollar (23,76 Millionen Euro) eingesammelt werden. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Versicherungs-Robo-Advisor Partnerschaften mit der genossenschaftliche Direktbank PSD Bank Hannover, der Direktbank N26, der niederländischen Direktbankmarke NIBC Direct, der Deutschen Kreditbank AG (DKB) sowie der Versicherungskammer eingetütet. Im Juli verbündete sich das junge Unternehmen dann mit der Direktbank 1822direkt. Damit hat sich das Insurtech mit einer Online-Bank aus dem Dunstkreis der Sparkasse verbunden. Weitere Partnerschaften könnten bald folgen.

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Der Ansatz der Zusammenarbeit ist simpel. Die Kunden der Partner können die Technik aus dem Hause Clark nutzen. Das heißt, dass die Bankkonten der Kunden mit einem Robo-Advisor verknüpft werden können. Anschließend sollen sämtliche Tarife der Kunden aufgelistet und durchleuchtet werden. Daraufhin erhalten Kunden eine Empfehlung des Robo-Advisors und sollen sich dann den verbesserten Schutz auswählen können.

Clark strebt Makler-Partnerschaften an

Während Clark auf der einen Seite weiter an Partnerschaften arbeitet und inzwischen die eigene Technik auch Banken und Versicherern offeriert, vermeldet der Versicherungsmakler einen anderen Bereich ausbauen zu wollen. Demnach möchte sich das Insurtech als Partner für mittlere und große Versicherungsmakler, die ihren Kunden digitale Angebote rund um Versicherungen machen wollen, aufstellen. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

Übersetzen könnte man die Worte in: Clark möchte Bestände von Maklern übernehmen. Denn das gibt das Team um den CEO Christopher Oster offen zu. Um dies zu untermauern, hat Clark den ersten Kauf bereits eingetütet und den Versicherungsmakler Malburg übernommen. Das Makler-Unternehmen aus Püttlingen im Saarland werde künftig als Clark-Tochter auftreten. Für die Mitarbeiter solle sich nichts ändern. Auch Gründer Jörg Malburg bleibe Geschäftsführer.

Malburg-Übernahme ist erst der Anfang

Durch die Übernahme könnten nun auch Kunden von Malburg die Dienste des Robo-Advisors nutzen. Wenige Tage nach dem Zusammenschluss hätten bereits mehr als 1.000 Malburg-Kunden den digitalen Dieenst genutzt. Genau dieser Part könnte in Zukunft noch spannender werden. Schließlich wurde nicht nur das Unternehmen, sondern auch der Kundenstamm gekauft. Sollten die Kunden das digitale Angebot annehmen, könnte Clark künftig online die passenden Policen an den Mann oder die Frau bringen. Dabei könnte das Insurtech deutlich schneller und kostengünstiger agieren, als es der klassische Makler kann.

Und, bei dem Kauf der Malburg GmbH solle es nicht bleiben. "Wir führen derzeit aktiv offene Gespräche mit weiteren mittleren und großen Versicherungsmaklern, die Interesse an einem Zusammenschluss haben.“, sagte Oster. Die Richtung scheint nun klar und auch das Ziel wurde bereits ausgerufen. Bis Ende 2019 solle ein Vertragsvolumen von über einer Milliarde Euro über die digitale Versicherungs-Plattform laufen. Laut eigenen Angaben habe Clark derzeit rund 100.000 Kunden und verwalte rund 310 Millionen Dollar (254 Millionen Euro).

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Mit dem Geld aus der zweiten Finanzierungsrunde in der Kriegskasse dürften noch weitere Übernahmen folgen. Schließlich suchen inzwischen viele Makler verstärkt nach Bestandskäufern. Doch oft entsprechen die preislichen Vorstellungen oder die Rahmenbedingungen nicht den Erwartungen. Hier könnte Clark künftig punkten.

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