Das Ratinghaus Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat Riester-Renten von 33 Anbietern unter die Lupe genommen. Dabei wurden in Summe 45 Tarife auf bis zu 84 Kriterien hin untersucht. Die Produkte wurden in fünf verschiedene Kategorien: „klassische Riester-Renten“, „Klassik Plus“, „fondsgebundene Tarife mit Garantien“, „Index“ und „Comfort“ eingeteilt (Erläuterung siehe unten).

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Besonders gewichtet wurde im Rating mit 35 Prozent der Faktor „Unternehmenssicherheit“ anhand von Stabilität, Sicherheit, Ertragskraft und Markterfolg. Ausschlaggebend waren hier Faktoren wie die Beitragseinnahmen in Brutto-Beiträgen, der Kapitalanlagebestand oder die Solvabilitätsquote. Testkriterium Numero Zwei waren die Renditechancen im Produktvergleich, die zu 30 Prozent in das Rating einflossen. Die Flexibilität der Rente wurde mit 25 Prozent gewertet. Als letztes Testkriterium floss die Transparenz in das Rating ein: etwa, ob Verwaltungs-, Vertriebs- und Abschlusskosten nachvollziehbar ausgewiesen werden und die AGB verständlich sind. Dieses Kriterium, für Verbraucher ebenfalls wichtig, trug nur magere zehn Prozent zum Gesamtrating bei.

Allianz rutscht ab

Im Vergleich zum Vorjahr rutschte der Platzhirsch im aktuellen Vergleich leicht ab. Nach Interpretation des IVFP hatte die Allianz die Riester-Konkurrenz im Jahr 2017 wie früher Usain Bolt die Sprint-Disziplinen dominiert. In allen Kategorien stand Deutschlands Branchenprimus auf dem Siegerpodest ganz oben und konnte die Mitbewerber auf Distanz halten. Da sich der Münchener Versicherer aus den klassischen Riester-Renten zurückgezogen hatte, zogen im aktuellen Rating einige Wettbewerber vorbei.

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Bei den klassischen Renten-Policen triumphiert die R+V Lebensversicherung mit ihrer "R+V-RiesterRente" mit Gesamtnote 1,5. Zweitplatzierte wird die Debeka mit der „Debeka Riester-Rente“, die mit 1,8 ebenfalls ein sehr gutes Ergebnis erzielen konnte. Den dritten Platz erhielt der Tarif „Reform-Rente Sicherheit“ der Targo Leben mit Gesamtnote 1,9. „Klassik“ wird dabei wie folgt definiert. Die Anlage der Beiträge erfolgt ausschließlich im Sicherungsvermögen oder ausschließlich in einem sicherheitsorientierten Sondervermögen. Der Kunde erhält auf den Sparanteil einen festen Zinssatz beziehungsweise den gesetzlichen Höchstrechnungszins.

Klassik Plus bis Comfort

In der Kategorie "Klassik Plus" gewann die Allianz vor der Axa und der Stuttgarter Leben. Bei dieser Sonderform der Klassik handelt es sich um eine klassische Rentenversicherung mit geringeren Garantie-Elementen. Dafür gibt es gleichzeitig gößere Chancen auf höhere Renditen.

Unter der Kategorie hybride beziehungsweise fondsgebundene Rentenversicherungen versteht das Institut Produkte mit Beitragserhalt, die zumindest während der Ansparphase teilweise in Fondsanlagen investieren. Bei den fondsgebundenen Renten mit Beitragsgarantie konnte sich die Allianz mit "RiesterRente InvestFlex" und Note 1,2 durchsetzen. Rang Zwei erkämpfen gleich zwei Versicherer mit Note 1,4. Das sind die Alte Leipziger mit "ALfonds-Riester" und Axa mit "Relax RiesterRente Comfort".

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Riester-Rente mit Index und Comfort

Bei den Riester-Tarifen mit Index-Beteiligung triumphierte die Allianz mit "RiesterRente Index Select" vor der Axa mit "Relax Riester-Rente Classic" und der Stuttgarter mit "RiesterRente index-safe". Bei der Index-Kategorie findet die Anlage der Beiträge ausschließlich im Sicherungsvermögen oder im sicherheitsorientierten Sondervermögen statt. Die künftigen Überschüsse kann der Kunde dazu verwenden, an einem (Aktien-)Index zu partizipieren. Die jährlichen Gewinnmöglichkeiten werden meist durch einen Cap und/oder durch Partizipationsquoten beschränkt. Auch eine Bruttobeitragsgarantie ist in der Regel enthalten.

Als Comfort-Tarif werteten die Tester solche Angebote, die ein oder mehrere Anlagekonzepte vorsehen, deren komplettes Management der Versicherer übernimmt. Eine freie Fondsauswahl sei hier nicht vorhanden. Laut IVFP eignen sich diese Produkte für diejenigen, die zwar eine fondsgebundene Versicherung wünschen, sich nach Vertragsschluss aber nicht um den Vertrag "kümmern" möchten, da sie wenig Erfahrung auf dem Finanzmarkt haben. Bei den Comfort-Angeboten wurden nur zwei Tarife gewertet. Die Allianz triumphierte auch hier mit "Allianz RiesterRente KomfortDynamik" und Gesamtnote 1,1. Den zweiten Platz belegte die Zurich mit "VarioInvest FörderRente" und Note 1,8. Die kompletten Ergebnisse können auf der Webseite des Ratinghauses eingesehen werden.

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