Erst im vergangenen Jahr hatte sich die Allianz-Gruppe von Euler-Hermes-Aktien im Wert von gut 395 Millionen Euro getrennt. Verkäufer-Unternehmen ist die französische Landesgesellschaft Allianz Vie. Der Lebensversicherer verkaufte die Aktien zum größten Teil an die überwiegend als Exportversicherer tätige Euler-Hermes-Gruppe selbst. Hintergrund des Deals dürften Maßnahmen der Allianz SE sein, ihr Eigenkapital zu stärken.

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3,88 Millionen oder 8,6 Prozent der Euler-Hermes-Anteilsscheine im Wert von knapp 295 Millionen Euro hatte die Allianz im Mai 2016 abgegeben. Davon gehen über ein Rückkaufprogramm 4,9 Prozent der Anteile (gut 180 Millionen Euro) an Euler Hermes, die der Exportversicherer über ein Aktienrückkauf-Programm erwirbt. Den Rest der Anteile übernehmen institutionelle Anleger.

Im Effekt hatte Euler Hermes mit dem anteiligen Kauf des Allianz-Pakets 180 Millionen Euro an den eigenen Großaktionär ausgeschüttet. Im Effekt sinkt der Anteil der Allianz Vie, in deren Büchern die Beteiligung geführt wird, von 67,8 auf 63 Prozent.

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Nun könnte bald die Rolle Rückwärts und gleichzeitig eine große Übernahme bevorstehen. Denn aktuell wird über eine Übernahme des Kreditversicherer Euler Hermes spekuliert. Demnach erwäge der Münchener Versicherer die restlichen Anteile im Wert von rund 1,5 Milliarden Euro zu kaufen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Diese beruft sich auf Branchenkreise. Entsprechende Gespräche würden mit Beratern geführt - seien aber noch nicht finalisiert: Eine Entscheidung stehe demnach noch aus. Beide Seiten wollten sich auf Anfrage nicht äußern, berichtete die Agentur weiter.

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