Die Munich Re hat ihre Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr 2016 vorgelegt. Unterm Strich stehen 2,6 Milliarden Euro Gewinn, die dessen scheidender Chef Nikolaus vom Bomhard seinen Aktionären am Dienstag präsentierte. Ein halbe Milliarde weniger als noch im Vorjahr. Die wesentlichen Einflüsse auf die Bilanz des größten Rückversicherers der Welt sind der Wirbelsturm“ Matthew“ in den USA und das Erdbeben in Neuseeland.

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Ergo-Umbau koste eine Milliarde

Neben den Großschäden in Übersee verdarb der Munich Re in Deutschland die Ergo das Geschäftsergebnis. Weil der Umbau des Düsseldorfer Erstversicherers Investitionen des Münchener Mutterhauses erfordert, schreibt Ergo rote Zahlen. 40 Millionen Euro Jahresminus; im Vorjahr belief sich der Verlust noch auf die Hälfte. Ergo-Chef Markus Rieß, seit 2015 im Amt steht vor einer Herkulesaufgabe, den Versicherer zu sanieren, also vor allem zu digitalisieren, schneller und effizienter machen.

Dazu gibt die Munich Re ihrer Tochter Ergo gut eine Milliarde Kapital in die Hand, mit dem Rieß wirtschaften kann. In einem ersten Schritt hatte Rieß die doch arg analoge Sparte Lebensversicherung in den Run-Off geschickt. Ersatz soll mit neuartigen LV-Policen gefunden werden, die zwei Voraussetzungen erfüllen. Zum einen sollen sie mit einer neuen IT leichter zu verwalten sein, und zum anderen weniger Eigenkapital binden, die Zinskrise und das Eigenkapital-Regime Solvency II lassen grüßen.

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Allein der Wirbelsturm „Matthew“ und das Beben in Neuseeland belasteten zum Ende des vergangenen Jahres hin die Munich Re mit knapp einer halben Milliarde Euro Schadenaufwand. Weiter sind die Rückversicherungsprämien seit Jahres wegen zunehmender Konkurrenz auf dem Weltmarkt unter Druck. Ebenso die Zinserträge Die Erträge auf dem Kapitalmarkt stiegen um ein Prozent auf jetzt 7,6 Milliarden Euro. Dier Munich Re steht vor einem Generations- und Führungswechsel. Konzern-Chef von Bomhard gibt den Stab im Mai an seinen Vorstandskollegen Joachim Wenning weiter.

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