Hochwasser - Versicherer rechnen mit höheren Schäden als 2002

Im Zuge des aktuellen Hochwassers rechnet die Württembergische mit einem höheren Schadenaufwand als nach der Oder- und Elbe-Flutkatastrophe 2002. Die Gothaer teilte mit, dass ihr bereits 1.000 Schadenmeldungen mit einem Gesamtvolumen von über 20 Mio. Euro gemeldet wurden. Die BHW will Hochwassergeschädigten mit Darlehen helfen.

Mit dem Rückgang der Pegelstände wird das Ausmaß der Flut an vielen Orten erst sichtbar und für die Versicherer beginnt die Schadenregulierung. Seit Montag hat beispielsweise die Gothaer eine Einsatzzentrale in Dresden eingerichtete, von der aus die Schadenregulierer des Kölner Versicherers zu den betroffenen Familien und Firmen fahren.
"Wichtiger noch als das Geld ist den Betroffenen oft eine schnelle Hilfe. Deshalb ziehen wir aktuell über unserer Dienstleistungspartner alle verfügbare Technik wie Wasserpumpen oder Trocknungsgeräte und die entsprechenden Fachleute aus ganz Deutschland zusammen und stehen den Menschen vor Ort zur Seite. Uns ist es wichtig, unsere Kunden in dieser Ausnahmesituation so umfassend wie möglich zu unterstützen", betont Dr. Harald Neugebauer, Leiter Schaden bei der Gothaer.
Bislang sind der Gothaer rund 1.000 Schäden mit einem Gesamtvolumen von über 20 Mio. Euro gemeldet worden, Tendenz weiter stark steigend. "Wir gehen davon aus, dass wir eine Schadenhöhe auf dem Niveau von 2002 erreichen werden. Damals belief sich der Betrag auf 30,2 Mio. Euro", so Thomas Leicht, Vorstandsvorsitzender der Gothaer Allgemeine AG.

Kunden der Gothaer können unter der Schadenhotline 030 5508 81508 rund um die Uhr ihren Schaden melden.

Württembergische rechnet mit höherem Schadenaufkommen als 2002 - will aber keine Verträge kündigen

Die Württembergische Versicherung AG rechnet im Zuge des aktuellen Hochwassers mit einem höheren Schadenaufwand als nach der Oder- und Elbe-Flutkatastrophe im Jahr 2002. Das Schadenaufkommen betrug damals rund 44 Millionen Euro, jetzt könnte es bei gut 50 Millionen Euro liegen. Der höhere Schadenaufwand sei einerseits durch die Vielzahl der betroffenen Gebiete, andererseits durch gestiegene Preise in der Bauwirtschaft begründet.
Dr. Wolfgang Breuer, Vorstand der Württembergische Versicherung AG, betonte, dass nicht beabsichtigt werde, Versicherungsverträge wegen hochwasserbedingten Schäden aus den aktuellen Ereignissen zu kündigen.

BHW bietet Darlehen mit Sonderkonditionen für Hochwassergeschädigte

Die BHW Bausparkasse, der Baufinanzierer der Postbank, hat ab sofort ein Sonderkontingent mit günstigen Darlehen zur Beseitigung von Flutschäden in den vom Hochwasser besonders betroffenen Regionen aufgelegt. Damit soll schnell und unbürokratisch Geld zur Verfügung gestellt werden, um Häuser und Wohnungen in den Hochwassergebieten wieder herzurichten.
Die Darlehensummen können zwischen 8.000 und 30.000 Euro liegen. Die Zinssätze und die monatliche Raten sind über die gesamte Laufzeit fest. Beantragung und Auszahlung soll schnell und unbürokratisch erfolgen. Ein Eintrag im Grundbuch ist nicht erforderlich. Selbstverständlich können auch Fördermittel oder Versicherungsleistungen in die Finanzierung eingebaut werden.