Unisex, Eurokrise und Provisionsdiskussion - das war 2012 aus Sicht von Versicherungsbote

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Juli 2012:
Dominic Egizzi zeichnete in „Beraten und Verkauft“ - seiner Reportage über die DVAG - ein düsteres Bild den Vertrieb von Versicherungen.

Dass so mancher Zahnzusatz-Tarif Lücken aufweist, stellte die Zeitschrift Ökotest in seiner Juli-Ausgabe fest.

Am 25.07.2012 erstritt die Verbraucherzentrale Hamburg vor dem Bundesgerichtshof (BGH) ein Urteil, das die Branche vor neue Herausforderungen stellt. Vertragsklauseln von Lebensversicherungen, die bisher breite Anwendung fanden, wurden für ungültig erklärt, da sie eine Benachteiligung der Kunden bedeuten würden. Betroffen sind Bedingungen zu den Rückkaufswerten, dem Stornoabzug und der Verrechnung von Abschlusskosten (Az. IV ZR 201/10).

August 2012:
Die Entgelt- und Auslagenpraxis der Kreditwirtschaft beschäftigt immer wieder die Gerichte - so auch im August 2012. Das OLG Dresden entschied, dass Bearbeitungsgebühren für Verbraucherkredite unzulässig sind (Az.: 8 U 562/11).

Über 80.000 Menschen unterzeichneten eine Online-Petition gegen die Rentenpflicht für Selbstständige. Ihr Hauptargument: Eine Zwangsversicherung erschwere die Unternehmensgründung. Auch wenn die Pläne wohl vor der Wahl 2013 nicht angegangen werden, hielt der sozialpolitische Sprecher der FDP, Heinrich Kolb, an der Notwendigkeit einer verpflichtenden Vorsorge jedoch fest. Grundsätzlich gelte: „Was der Staat von abhängig Beschäftigten verlangt, kann er auch von Selbstständigen erwarten."

September 2012:
Erstmals werden das Alter des Versicherungsnehmers und das Alter des jüngsten Nutzers des Fahrzeugs bei der Einteilung der Typklasse berücksichtigt - das führt bei rund der Hälfte der in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge zu einer anderen Typklasse.

Mit einer deutlichen Anhebung des gesetzlichen Rentenniveaus und einer steuerfinanzierten Aufstockung niedriger Renten lässt sich Altersarmut wirksam verhindern - so das Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK). Die Einführung der Riester-Rente sei hingegen eine Fehlentscheidung gewesen.

Oktober 2012:
Nur wenige deutsche Lebensversicherer überzeugten im Morgen&Morgen-Rating.

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) wurde nicht müde die Krankenkassen aufzufordern, die Rücklagen an die Versicherten weiterzugeben.

November 2012:
Versicherungsbote berichtete über den Risikofaktor Kernsanierungsklausel bei Wohngebäudeversicherungen und gab Tipps, wie Makler sich und ihre Mandanten schützen können.

Dezember 2012:
Versicherungsmakler verdienen 9,9 Prozent mehr als Anfang 2011 - das ergab der Focus-Gehaltsreport.

Für einige Aufregung sorgte auch, dass der Bundesrat das sogenannte SEPA-Begleitgesetz in den Vermittlungsausschuss verwies.