Finanztest würdigt Fahrerversicherung als "sinnvoll"

Quelle: kali9@iStockphoto.com (Ausschnitt)

Beate-Kathrin Bextermöller, Projektleiterin Versicherungen und Recht der Stiftung Warentest, weist darauf hin, dass „beide Arten immer noch parallel vertrieben“ werden. „Insofern haben wir im Text bewusst den Begriff Fahrerunfallversicherung vermieden, sagt Bextermöller. „Denn einige Versicherer verkaufen unter diesem Namen eine Schadenversicherung, andere benutzen den gleichen Begriff, um eine Summenversicherung zu vertreiben.“
Aus diesem Grunde sei „für den Leser der Begriff ‚Kfz-Unfallversicherung’ irreführend“. Bextermöller erinnert daran, dass die Stiftung Warentest sich „in der Vergangenheit stets nur zur Fahrerversicherung bzw. Insassenunfallversicherung geäußert“ habe. „Auf die Fahrerversicherung als Schadenversicherung gehen wir detaillierter jetzt zum ersten Mal ein.“
Und dadurch, dass „die Fahrerversicherung als Schadenversicherung ein recht junges Produkt“ sei, sei die Empfehlung nicht als „Meinungswechsel“ der Stiftung Warentest zu verstehen, sagt Bextermöller. „Das ist nicht der Fall.“
Die alte Fahrerversicherung, korrigiert Bextermöller, „ist nach unserer Ansicht für den Fahrer zwar nicht vollkommen sinnlos, aber nur zweite Wahl: Wer für den Fall einer Invalidität durch Unfall abgesichert sein möchte, sollte besser eine private Unfallversicherung abschließen, die nicht nur bei Autounfällen, sondern bei fast jeder Art von Unfall zahlt.“

Stärkere Kundenbindung dank Fahrerversicherung

Die Assekuranz erhofft sich mit der Fahrerversicherung eine stärkere Kundenbindung in Zeiten stagnierender bis sinkender Prämieneinnahmen. Bei den meisten Versicherern ist sie nämlich integraler Bestandteil der gesetzlichen Kfz-Haftpflichtversicherung. Diese fungiert allgemein als „Türöffner" für weitere lukrative Verträge.
Da der Fahrerschutz an die Auto-Haftpflicht gekoppelt ist, ergibt sich für die Verbraucher die, verglichen mit anderen Policen, doch hohe Versicherungssumme für Personenschäden mindestens in Höhe der gesetzlichen Mindestdeckungssumme von 7,5 Millionen Euro. Seltener wird die Fahrerversicherung als Einzelvertrag angeboten.



Umar Choudhry