Wovor die Bundesbürger Angst haben

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Trotz kontinuierlich steigender Pflegezahlen nimmt die Angst davor, später einmal zum Pflegefall zu werden, nicht zu. Sie liegt mit 50 Prozent auf Platz 5 der Ängste- Skala (2011: Platz 3). Das ist zwar der niedrigste Wert seit 14 Jahren, aber immer noch ein klares Zeichen dafür, dass mindestens die Hälfte der Befragten befürchtet, später einmal als Pflegefall anderen zur Last zu fallen.

In dieser Frage zeigt sich auch einer der deutlichsten Unterschiede zwischen den Geschlechtern: 55 Prozent aller Frauen hegen hier große Befürchtungen, im Vergleich zu 45 Prozent der Männer. Hinzu kommt ein Alterseffekt: Erst ab einem Alter von 40 Jahren rückt das Thema Pflegefall stärker ins Bewusstsein und beschäftigt zumindest mehr als jeden zweiten Deutschen.

Eine Sonderfrage der Ängste-Studie 2012 deckt auf, dass das Thema Pflege oftmals komplett verdrängt wird: Noch nicht einmal jeder vierte Deutsche (23 Prozent) rechnet damit, später einmal einen Angehörigen pflegen zu müssen. „Viele Menschen verschließen die Augen vor der Pflegeproblematik, bis die Realität sie einholt“, kommentiert Rita Jakli. „Von den rund 2,4 Millionen Pflegefällen in Deutschland werden rund 70 Prozent ambulant betreut und sind auf die Unterstützung ihrer Angehörigen angewiesen. Und dieser Trend wird sich weiter verschärfen.“