Rechtsschutzversicherung: Die größten Bestandsverlierer 2024

Quelle: DALL-E

Die Rechtsschutzversicherung hebt sich 2024 von anderen großen Kompositsparten ab. Während andere Sparten vielfach stagnieren, wächst der Rechtsschutzmarkt bei einer Mehrheit der Anbieter. 17 der 25 größten Gesellschaften können ihren Vertragsbestand ausbauen. Allerdings kämpfen acht Unternehmen auch mit einem Rückgang im Bestand. Versicherungsbote stellt diese Bestandsverlierer in einer neuen Bildstrecke vor.

Hintergrund: Die Rechtsschutzversicherung hebt sich 2024 deutlich von anderen großen Kompositsparten ab. Während Hausrat-, Unfall- und Haftpflichtversicherung vielfach stagnieren oder nur punktuell wachsen, entwickelt sich der Rechtsschutzmarkt insgesamt noch vergleichsweise robust. Von den 25 größten Anbietern können 17 Gesellschaften ihren Vertragsbestand ausbauen.

Diese positive Entwicklung wird von einer insgesamt stabilisierten wirtschaftlichen Lage getragen. Nach Jahren mehrerer ausgeprägter Klagewellen, ausgelöst durch Großereignisse wie den Abgasskandal oder coronabedingte Auseinandersetzungen, normalisiert sich das Marktumfeld spürbar. Die Schaden-Kosten-Quote liegt 2024 branchenweit bei 90,34 Prozent und damit wieder auf einem Niveau, das eine verlässliche Ertragslage ermöglicht. Parallel dazu steigen die verdienten Bruttoprämien im Durchschnitt der 25 größten Anbieter von 211,94 auf 223,03 Millionen Euro je Gesellschaft. Auch die durchschnittliche Prämie je Vertrag legt zu und erreicht 204,76 Euro, nach 196,16 Euro im Vorjahr.

Vor diesem Hintergrund fällt die Bestandsentwicklung differenziert aus. Der durchschnittliche Vertragsbestand der 25 größten Rechtsschutzversicherer wächst 2024 zwar nur um 0,68 Prozent auf 1.115.437 Policen, nach 1.108.609 Verträgen im Vorjahr. Anders als in vielen anderen Sachsparten verteilt sich dieses Wachstum jedoch vergleichsweise breit. Gleichwohl zeigt sich auch im Rechtsschutz eine Gegenbewegung: Acht Anbieter verzeichnen 2024 rückläufige Vertragszahlen. Diese Bestandsverluste stehen nicht für eine strukturelle Schwäche der Sparte insgesamt, sondern für Verschiebungen innerhalb eines weiterhin wachsenden Marktes – etwa durch veränderte Preispositionierungen, Vertriebsstrategien oder eine gezielte Portfoliosteuerung einzelner Gesellschaften.

Zugleich sollten sie nicht überinterpretiert werden: In der Rechtsschutzversicherung bewegen sich die Vertragsbestände vieler Anbieter auf einem hohen Niveau, sodass selbst deutliche absolute Rückgänge häufig begrenzte Auswirkungen auf die Marktstellung haben. Versicherungsbote stellt in dieser Bildstrecke alle acht Rechtsschutzversicherer vor, die 2024 überhaupt rückläufige Vertragsbestände verzeichnen mussten. Datengrundlage ist der Branchenmonitor Rechtsschutzversicherung 2025 der V.E.R.S. Leipzig GmbH, der rund 99 Prozent des deutschen Marktes abdeckt und kostenpflichtig über die Webseite der Leipziger Analysten bezogen werden kann.