Dass die Haftpflichtversicherung ein dankbares Geschäft ist, zeigt sich auch mit Blick auf die einzelnen Unternehmenswerte: Fast alle Anbieter weisen eine Schaden-Kosten-Quote unter 100 Prozent auf und können ihr Geschäft damit versicherungstechnisch profitabel führen. Lediglich fünf Versicherer überschreiten 2024 die kritische Marke – und selbst von diesen fünf erreicht einer, die Arag Allgemeine, trotz der hohen Quote ein positives versicherungstechnisches Ergebnis.
Die Arag Allgemeine meldet eine Schaden-Kosten-Quote von 102,02 Prozent, erzielt aber dennoch ein versicherungstechnisches Ergebnis von 4,94 Millionen Euro (vor Veränderung der Schwankungsrückstellung). Anders die übrigen Gesellschaften mit Quoten über 100 Prozent: Die DEVK Allgemeine (105,74 Prozent) verzeichnet ein Minus von 7,43 Millionen Euro, die Inter Allgemeine (110,73 Prozent) liegt mit –0,84 Millionen Euro ebenfalls im negativen Bereich. Janitos (119,21 Prozent) schließt das Jahr mit –0,52 Millionen Euro ab, während die Nürnberger Allgemeine mit 161,57 Prozent und einem Verlust von 36,37 Millionen Euro den schwächsten Wert der gesamten Sparte aufweist.
Folgende Unternehmen stehen demnach am Ende der CR-Tabelle (in Klammern das versicherungstechnische Ergebnis vor Veränderung der Schwankungsrückstellung):
- Arag Allgemeine: 102,02 % (+4,94 Mio. €)
- DEVK Allgemeine: 105,74 % (–7,43 Mio. €)
- Inter Allgemeine: 110,73 % (–0,84 Mio. €)
- Janitos: 119,21 % (–0,52 Mio. €)
- Nürnberger Allgemeine: 161,57 % (–36,37 Mio. €)
Die besten Schaden-Kosten-Quoten 2024
Am anderen Ende des Spektrums zeigen sich mehrere Versicherer mit außergewöhnlich niedrigen Schaden-Kosten-Quoten – teils mit deutlichen Verbesserungen zum Vorjahr. An der Spitze steht 2024 die Baloise Sachversicherung, deren Combined Ratio von 60,15 auf 55,84 Prozent sank. Auch die Feuersozietät Berlin Brandenburg bleibt auf hohem Niveau effizient und erreicht 60,97 Prozent (nach 14,50 Prozent im Vorjahr, was allerdings auf eine bilanzielle Sondereffekt zurückzuführen sein dürfte).
Deutliche Verbesserungen zeigen außerdem die SV Sachsen (64,01 Prozent nach 73,20 Prozent) und die Helvetia Direktion für Deutschland, die sich nach einem Ausreißerjahr 2023 (103,96 Prozent) auf 67,63 Prozent stabilisiert. Ebenfalls stark präsentieren sich die Württembergische mit 67,27 Prozent (Vorjahr: 63,63), die SV Gebäudeversicherung mit 70,23 Prozent (Vorjahr: 75,99), die Mannheimer mit 70,64 Prozent (Vorjahr: 83,35) sowie die Itzehoer Brandgilde mit 71,39 Prozent (Vorjahr: 69,60).
Die Tabellenspitze sieht folglich so aus (in Klammern der CR- Vorjahreswert):
- Baloise Sachversicherung: 55,84 % (2023: 60,15)
- Feuersozietät Berlin Brandenburg: 60,97 % (2023: 14,50)
- SV Sachsen: 64,01 % (2023: 73,20)
- Württembergische: 67,27 % (2023: 63,63)
- Helvetia Direktion für Deutschland: 67,63 % (2023: 103,96)
- SV Gebäudeversicherung: 70,23 % (2023: 75,99)
- Mannheimer: 70,64 % (2023: 83,35)
- Itzehoer Brandgilde: 71,39 % (2023: 69,60)
Hintergrund
Die hier präsentierten Daten stammen aus dem Branchenmonitor Haftpflichtversicherung 2025 der V.E.R.S. Leipzig GmbH. Die Studie vergleicht die 50 größten Anbieter am deutschen Markt und deckt damit rund 98 Prozent des gesamten Prämienvolumens in der Haftpflichtversicherung ab. Untersucht werden zentrale Kennzahlen der Geschäftsjahre 2019 bis 2024 – darunter Prämien- und Vertragsentwicklung, Schaden-Kosten-Quoten, Betriebsaufwendungen sowie versicherungstechnische Ergebnisse.
Der Branchenmonitor Haftpflichtversicherung 2025 ist Teil einer fortlaufenden Studienreihe zu den großen Kompositsparten. Dieser und weitere aktuelle Branchenmonitore der V.E.R.S. Leipzig GmbH stehen kostenpflichtig auf der Webseite der Leipziger Analysten zum Download bereit.