Wie verändert sich die Versicherungsbranche und das Gesundheitssystem in den nächsten 2030 Tagen? Darüber spricht Martin Fleischer, Vorstand im Konzern Versicherungskammer, im Versicherungsfunk-Podcast. Er warnt: „Wenn wir die Ausgaben nicht in den Griff bekommen, kollabiert das System.“
KI und Digitalisierung können helfen, Ineffizienzen zu beseitigen und werden auch in alle Prozesse einziehen, aber die persönliche Beratung nicht ersetzen. Denn „langfristige Verträge wie Kranken- oder Lebensversicherungen haben viel mit Vertrauen zu tun und Vertrauen erfährt man fast ausschließlich mit Menschen.“ Außerdem sprechen wir über das rasante Wachstum in der bKV, Longevity, warum er Power-User der Dermanostic-App ist oder warum er findet, dass es eigentlich nicht wichtig ist, die Zukunft zu kennen und er nicht das Bedürfnis hat, alt zu werden. Darüber und über vieles mehr sprechen wir im Exklusiv-Interview zur Versicherungsbranche in 2030 Tagen. Hören Sie es sich an – es lohnt sich!
Wie sieht die Versicherungsbranche am 3. Februar 2030 aus? Diese Frage stellten wir im vergangenen Jahr der Branche, und uns erreichte eine Vielzahl an Antworten. Zusätzlich sprachen wir mit Verantwortlichen bei Google, Meta oder IBM sowie mit Zukunftsforschern, Professoren und verschiedensten Experten. Aus diesen Gesprächen entstand schließlich eine gleichnamige Podcast-Trilogie.
Seit dem vergangenen Jahr spreche ich mit Vorständen und Entscheidern der Versicherungsbranche über die nahe Zukunft der Branche in 2030 Tagen. Dieses Mal war Martin Fleischer, Vorstand im Konzern Versicherungskammer, zu Gast, und wir sprachen unter anderem über die folgenden Themen:
- Wie wird die Versicherungsbranche am 27. Februar 2031 aussehen?
- Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz in Versicherungsprodukten und im Vertrieb?
- Wie wird sich das deutsche Gesundheitssystem bis 2031 entwickeln?
- Welche Ineffizienzen bestehen heute und wie kann man es bis dahin lösen?
- Welche Bedeutung hat die PKV für die Stabilität des Gesundheitssystems?
- Welche Herausforderungen bringt die Alterung der Gesellschaft mit sich?
- Welche Innovationen treiben InsurTechs und HealthTechs in der Branche?
- Welche Chancen und Risiken bieten getrackte Gesundheitsdaten?
- Wie befassen sich Versicherungen aktuell mit der Absicherung von Longevity?
Ganz allgemein sprechen wir natürlich viel über Gesundheit und das Gesundheitssystem in Deutschland, welches laut Martin Fleischer „eines der besten, wenn nicht sogar das beste Gesundheitssystem der Welt [ist]. Aber auch eines der teuersten.“ Und darüber, was man machen kann, machen muss, damit es zukunftsfähig ist.
„Wir gehen alle zu oft zum Arzt“
Eines der Hauptprobleme für die Kosten im deutschen Gesundheitssystem ist die Tatsache, dass die Deutschen zu oft zum Arzt gehen. Martin Fleischer erklärt hier, dass Europäer im Durchschnitt zwei- bis dreimal im Jahr zum Arzt gehen, in Deutschland seien es zehn bis 18 Arztbesuche. Und um hier Abhilfe zu schaffen kann er sich bspw. eine Vorselektion via App und Videosprechstunde vorstellen: „Erst Symptome schildern, dann mit einem Arzt sprechen – und dieser sagt, ob und wohin man gehen muss.“ Im Zuge gibt er auch einen privaten Einblick in sein Familienleben und von seinen Erfahrungen mit der dermanostic-App, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz die dermatologische Versorgung von Patienten spürbar verbessern will und es auch schon tut. Wie genau sie seiner Familie den Urlaub gerettet hat und warum sie jetzt „Power-User“ sind, erzählt er am besten selbst.
KI als Werkzeug, Vertrauen als Basis
Ganz allgemein sieht Martin Fleischer die Digitalisierung und KI als notwendige und logische Helfer beim Umbau und verbessern des Gesundheitssystems und der Versicherungsbranche. Er sieht Künstliche Intelligenz in alle Prozesse der Branche einziehen, von Underwriting bis Service. Aber gleichzeitig sieht er keine rein digitale Beratung: „Langfristige Verträge wie Kranken- oder Lebensversicherungen haben viel mit Vertrauen zu tun und Vertrauen erfährt man fast ausschließlich mit Menschen.“ KI solle deshalb unterstützen, nicht ersetzen: „Wir werden überall das sogenannte Co-Pilot-Decision-Making haben.“
Im weiteren Verlauf sprechen wir auch über die rasanten Zuwächse in der bKV, welche Probleme Longevity für die Versicherungsbranche hat und warum er zum einen sagt: „Mein Bedürfnis ist es ja nicht, alt zu werden. Altwerden ist kein Bedürfnis, das Alter ist eine Nebenerscheinung.“ Oder warum Gesundheit für ihn nicht nur die Abwesenheit von Krankheit ist. Über das und vieles mehr sprechen wir in der aktuellen Folge des Versicherungsfunk-Podcast.
Das ganze Gespräch finden Sie hier auf Spotify, oder Apple-Podcast. Hören Sie es sich an. Es lohnt sich!