Frauen sehen sich bei Finanzthemen im Nachteil

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Frauen trauen sich beim Thema Geldanlage deutlich weniger zu als Männer. Nur ein Drittel der Frauen sieht die eigenen Finanzkenntnisse als ausreichend an. Bei Männern ist es in der Selbsteinschätzung dagegen fast doppelt so häufig. Diese Lücke birgt Risiken für die Altersvorsorge und den Vermögensaufbau.

Die Kluft zwischen Frauen und Männern beim Thema Geldanlage bleibt groß. Eine repräsentative Umfrage des Vergleichsportals Verivox zeigt, dass sich Frauen im Umgang mit Finanzen deutlich unsicherer einschätzen als Männer.

Nur 33 Prozent der Frauen geben an, die Grundprinzipien von Investitionen und Risikomanagement zu verstehen. Bei Männern liegt der Wert bei 59 Prozent. Auch in Finanzgesprächen mit Familie oder Freunden zeigt sich diese Diskrepanz: 39 Prozent der Frauen fühlen sich sattelfest, aber 60 Prozent der Männer.

„Frauen unterschätzen ihr Finanzwissen häufig aus erlernter Bescheidenheit und verinnerlichten Glaubenssätzen“, erklärt Melanie Ulbrich, Finanzexpertin bei Verivox. Gleichzeitig gebe es reale Wissenslücken, die strukturelle Ursachen hätten. Finanzbildung finde noch immer in männlich geprägten Netzwerken statt, etwa in Vater-Sohn-Gesprächen oder Investmentclubs. Zudem seien Marketing und Vertrieb vieler Finanzprodukte lange primär auf Männer zugeschnitten gewesen.

Auch beim Verständnis verschiedener Anlageformen zeigt sich der Unterschied: 46 Prozent der Frauen kennen die Unterschiede zwischen Tagesgeld, Aktien oder Fonds. Bei den Männern sind es 65 Prozent. Diese Zurückhaltung kann teuer werden: „Frauen investieren nur gut halb so häufig in Aktien und ETFs wie Männer. Dabei ist breit gestreutes Investieren einer der wichtigsten Hebel für private Altersvorsorge und langfristigen Vermögensaufbau“, so Ulbrich. Hinzu kommt: Nur jede zweite Frau fühlt sich in der Lage, langfristige finanzielle Ziele wie Altersvorsorge oder größere Anschaffungen zu planen. Bei Männern sind es 61 Prozent.