Nachdem im Vorjahr noch die LVM die Rangliste anführte, gibt es im aktuellen MAP-Report einen Führungswechsel: Erstmals gelingt es der Universa, den Spitzenplatz zu erobern. Mit 276,5 Punkten (92,2 Prozent) steigt sie zum bilanzstärksten privaten Krankenversicherer Deutschlands auf. Nur knapp dahinter folgt die LVM mit 273,5 Punkten (91,2 Prozent) – jahrelang hatte sie im MAP-Rating das Siegertreppchen für sich gepachtet. Die Alte Oldenburger komplettiert mit 272,5 Punkten (90,8 Prozent) die Spitzengruppe.
„Der Vorsprung auf das Verfolgerfeld könnte knapper kaum sein“, kommentiert MAP-Chefredakteur Reinhard Klages. Tatsächlich liegen zwischen den drei Erstplatzierten nur vier Punkte – ein Beleg dafür, wie dicht die Spitze zusammengerückt ist.
Doch auch die Signal Iduna gehört mit 264,5 Punkten (88,2 Prozent) klar zur Spitzengruppe. Sie zählt ebenfalls zu den Gesellschaften mit der Bestnote „hervorragend“ (mmm+). Herausgefallen aus dieser Top-Kategorie ist dagegen die VGH Provinzial, die nun das Feld der Versicherer mit „sehr gut“ anführt.
Zur zweiten Gruppe mit „sehr gut“ (mmm) zählen neben der VGH Provinzial die Inter, die Hallesche, die Allianz, die R+V und die Landeskrankenhilfe. Damit erreichten insgesamt zehn Anbieter Bewertungen in den beiden oberen Kategorien – ein deutliches Signal für die Stabilität weiter Teile des Marktes.
Erneut ein breites Mittelfeld
Wie schon im Vorjahr zeigt sich auch diesmal ein breites Mittelfeld. Neun Versicherer wurden mit „gut“ (mm) bewertet. Hier bestätigt sich, dass solide Ergebnisse möglich sind, auch wenn der Sprung in die Spitze verfehlt wurde.
Hinzu kommen sieben Gesellschaften mit „befriedigend“ (m) – ein Bereich, in dem sich bereits Verbesserungsbedarf abzeichnet. Die Zahl wäre gegenüber dem Vorjahr konstant geblieben, wären nicht zwei Unternehmen weiter abgerutscht. Damit wächst die Gruppe der Versicherer, die nur ein „ausreichend“ (m-) erreichen, von zwei auf vier Gesellschaften.
Die Schlusslichter des Tests
Am Ende des Feldes finden sich diesmal die Concordia (53,3 %), die Huk-Coburg (53,0 %), die VRK (48,7 %) und die Nürnberger (45,0 %). Sie alle erhielten nur die niedrigste Bewertung „ausreichend“ (m-). Damit hat sich die Zahl der Schlusslichter im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt.
Das bedeutet: Diese Gesellschaften erfüllen zwar die aufsichtsrechtlichen Mindestanforderungen, sie zeigen aber deutlich geringere Reserven und Spielräume als die Konkurrenz. Für Klages ist das ein Warnsignal: „Wo die Spielräume enger werden, steigt der Handlungsdruck. Gerade die Gesellschaften im hinteren Feld müssen ihre Stabilität stärken, wenn sie den steigenden Belastungen gewachsen sein wollen.“
Die Testsieger im Überblick
Nach den Schlusslichtern lohnt der Blick nach oben: Wer gehört zu den Gewinnern des Bilanzratings? Insgesamt zehn Gesellschaften erreichten die beiden besten Noten „hervorragend“ (mmm+) und „sehr gut“ (mmm) – ein Zeichen für Stabilität und nachhaltige Wirtschaftskraft:
- Universa – 276,5 Punkte (92,2 %) – mmm+
- LVM – 273,5 Punkte (91,2 %) – mmm+
- Alte Oldenburger – 272,5 Punkte (90,8 %) – mmm+
- Signal Iduna – 264,5 Punkte (88,2 %) – mmm+
- VGH Provinzial – 245,0 Punkte (81,7 %) – mmm
- Inter – 238,0 Punkte (79,3 %) – mmm
- Hallesche – 228,5 Punkte (76,2 %) – mmm
- Allianz – 227,0 Punkte (75,7 %) – mmm
- R+V – 226,0 Punkte (75,3 %) – mmm
- Landeskrankenhilfe – 225,0 Punkte (75,0 %) – mmm
Hintergrund: Die aktuelle Ausgabe des MAP-Reports ist bei Franke und Bornberg erschienen – diesmal mit der stolzen Nummer 940. Unter dem Titel „Bilanzrating Private Krankenversicherung 2024“ enthält das Analyse-Instrument eine Vielzahl von Bilanzkennzahlen, die den Zeitraum von 2020 bis 2024 abdecken. Damit bietet der Report einen fundierten Überblick über die wirtschaftliche Stabilität der Branche – und wird zu einem wertvollen Werkzeug für Marktbeobachter, Vermittler und alle, die die private Krankenversicherung im Detail verstehen wollen. Wie immer kann die Studie kostenpflichtig über die Webseite der Rating-Experten bezogen werden.