Pflegebedürftigkeit bei Kindern: Versorgungslücken schließen durch private Vorsorge

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Pflegebedürftigkeit betrifft nicht nur ältere Menschen. Auch Kinder können durch Krankheit oder Unfall dauerhaft Hilfe benötigen. Die gesetzliche Pflegeversicherung deckt jedoch nur einen Bruchteil der Kosten. Vermittler, die hier frühzeitig aufklären und Lösungen anbieten, schließen eine der größten Vorsorgelücken für Familien.

Pflegebedürftigkeit wird in der öffentlichen Wahrnehmung häufig mit dem Alter in Verbindung gebracht. Doch auch Kinder können betroffen sein. Ein schwerer Unfall, Komplikationen bei der Geburt, eine seltene Krankheit oder eine schwere Infektion können dazu führen, dass ein Kind dauerhaft auf Hilfe angewiesen ist. Ende 2023 galten in Deutschland knapp 5,7 Millionen Menschen als pflegebedürftig, darunter auch eine erhebliche Zahl Minderjähriger. Nach Daten des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) sind rund fünf Prozent der Pflegebedürftigen jünger als 15 Jahre. In fast neun von zehn Fällen übernehmen die Eltern oder andere Angehörige die Hauptpflege. Für Vermittler ist dies ein Thema von hoher Relevanz: Denn Pflegeabsicherung für Kinder ist keine Randnotiz, sondern kann jede Familie treffen.

Gesetzliche Absicherung – eine Teilkasko mit großen Lücken

Das deutsche Pflegesystem bietet über die soziale Pflegeversicherung nur eine Grundabsicherung. Diese deckt die tatsächlichen Kosten jedoch nur teilweise ab. Zum 1. Januar 2025 wurden die Leistungen um 4,5 Prozent erhöht. Seit dem 1. Juli 2025 steht ein gemeinsames Jahresbudget für Verhinderungs- und Kurzzeitpflege von bis zu 3.539 Euro zur Verfügung. Diese Verbesserungen ändern jedoch nichts daran, dass Eltern erhebliche Eigenleistungen erbringen müssen: für barrierefreie Umbauten, kontinuierliche Therapien, Heil- und Hilfsmittel sowie eine dauerhafte Betreuung.

Bei Kindern fallen zudem bestimmte staatliche Sicherungen, die Erwachsene entlasten, weg. Es gibt keine Erwerbsminderungsrente, und viele Familien verfügen nicht über ausreichende Rücklagen, um den finanziellen und organisatorischen Druck einer Langzeitpflege allein zu tragen. Hier entstehen schnell Versorgungslücken, die ohne private Absicherung existenzbedrohend werden können.

„Die gesetzliche Pflegeversicherung ist vom Gesetzgeber als ,Teilkasko-Versicherung’ konzipiert worden. Eine zusätzliche private Vorsorge für den Pflegefall ist daher in den meisten Fällen sinnvoll und notwendig“, unterstreicht
 Florian Reuther, Direktor des PKV-Verbands, in einem Interview mit dem Fachportal "procontra"

Private Vorsorge als Schlüssel

Für Vermittler ist es entscheidend, das Thema frühzeitig und sensibel anzusprechen. Dabei haben sich verschiedene Produkte bewährt: Pflegetagegeldtarife sind flexibel und ermöglichen es den Eltern, Leistungen zielgerecht einzusetzen, ob für Betreuung, Therapien oder Pflegekräfte. Pflegerenten bieten eine planbare, lebenslange Zahlung und eignen sich für Familien, die langfristige Stabilität suchen. Pflegekostenversicherungen hingegen erstatten tatsächlich angefalleneKosten, sind aber häufig komplexer in der Handhabung.

Besonders sinnvoll ist die Kombination mit einer Kinder-Invaliditätsversicherung (KIV), da sie sowohl bei Krankheit als auch bei Unfall leistet. Damit wird eine der größten Absicherungslücken geschlossen, denn viele schwere Fälle sind krankheitsbedingt. Das kann etwa durch Krebs, neurologische Erkrankungen oder Stoffwechselstörungen sein. Vermittler sollten zudem Tarife mit Assistance-Leistungen bevorzugen, etwa Pflegeberatung, Hilfe bei der Beantragung staatlicher Leistungen oder Vermittlung von Kurzzeitpflege. Dabei handelt es sich um Leistungen, die im Alltag oft entscheidender sein können als reine Geldleistungen.

Nicht zu unterschätzen ist die Beratungskomponente. Denn viele Eltern wissen nicht, dass ihnen ein Entlastungsbetrag von 131 Euro monatlich zusteht, dass Verhinderungs- und Kurzzeitpflege kombiniert möglich ist oder dass Zuschüsse für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen zur Verfügung stehen. Wer solche Informationen vermittelt, gewinnt Vertrauen und stärkt die Position als kompetenter Beratungspartner.

Pflegebedürftigkeit bei Kindern ist selten, doch im Ernstfall folgen emotionale, organisatorische und finanzielle Belastungen auf engstem Raum. Vermittler, die nicht nur Produkte empfehlen, sondern über Leistungen der Pflegeversicherung aufklären, private Ergänzungen anbieten und Eltern bei der Nutzung staatlicher Hilfen unterstützen, schaffen echten Mehrwert. Gleichzeitig positionieren sie sich als verlässliche Partner in einem existenziell bedeutsamen Themenfeld.