Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) für Schüler kann entscheidend sein, um spätere Risiken abzusichern. Doch nicht jedes Angebot hält, was es verspricht. Worauf Eltern und Großeltern unbedingt achten sollten, lesen Sie hier.
Viele Versicherer bieten spezielle Produkte für Schüler an. Doch nicht alle sind empfehlenswert. Wenig hilfreich sind Erwerbsunfähigkeitsversicherungen für Schüler, Absicherungen gegen Schulunfähigkeit und ähnliche BU-Ersatzversicherungen. Sinnvoll ist vor allem eine „echte“ Berufsunfähigkeitsversicherung für Schüler, die auch für das spätere Berufsleben Bestand hat.
Die richtige Höhe der BU-Rente
Eltern sollten darauf achten, dass mindestens 1.000 Euro monatliche Berufsunfähigkeitsrente bis zum Endalter 67 abgesichert sind. Einige Anbieter ermöglichen auch Beträge von 2.000 Euro pro Monat. Eine BU-Rente unterhalb der Grundsicherung ist kaum sinnvoll, da sie im Ernstfall den Lebensunterhalt nicht ausreichend deckt.
Wichtige Vertragsmerkmale im Überblick
Eine solide Schüler-BU sollte folgende Punkte enthalten:
- Erhöhungs- und Nachversicherungsgarantien ohne erneute Gesundheitsprüfung
- Garantierte Rentendynamik von mindestens 2 Prozent pro Jahr
- Beitragsdynamik, damit die abgesicherte Summe mit der Inflation mitwächst – gerade bei niedriger Einstiegssumme wichtig
- Keine „Schülerklausel“, die den Schutz später auf eine Erwerbsunfähigkeits- oder Schulunfähigkeitsversicherung beschränkt
- Gute Regelungen zur Verweisung, damit nicht auf einen anderen – möglicherweise schlechter bezahlten – Beruf verwiesen werden kann
Zudem sollte die BU als selbständige Versicherung abgeschlossen werden, nicht als Koppelprodukt mit einer Geldanlage. Verbraucherschützer raten hier klar zur Trennung von Absicherung und Vermögensaufbau.
Meldepflicht bei Berufsstart
Ein wichtiger, oft vergessener Punkt: Nach Ende der Schulausbildung muss dem Versicherer unbedingt die neue berufliche Tätigkeit gemeldet werden – egal ob Ausbildung, Studium oder Freiwilliges Soziales Jahr. Wird dies versäumt, kann der Versicherungsschutz unbemerkt mit dem 25. Lebensjahr enden. Das würde den Sinn der Schüler-BU vollständig zunichtemachen.
Beratung ist unverzichtbar
Auch wenn sich vieles online recherchieren lässt: „Das Internet haftet nicht für Beratungsfehler“. Eine persönliche Beratung ist daher Pflicht, um individuelle Risiken und Bedürfnisse zu klären.
Geschenkidee: Die BU als „Enkel-Versicherung“
Gerade weil eine früh abgeschlossene BU langfristig günstige Beiträge sichert, kann sie auch ein sinnvolles Geschenk von Großeltern sein. So wird schon in jungen Jahren eine solide Grundlage für den Schutz der Arbeitskraft gelegt – und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass die Versicherung später im Ernstfall tatsächlich leistet.
Die Schüler-BU ist Wahrlich kein überflüssiger Luxus, sondern kann der entscheidende Grundstein für den finanziellen Schutz des Kindes im Erwachsenenleben sein – vorausgesetzt, sie ist richtig gewählt. Wer auf die genannten Punkte achtet, legt den Grundstein für einen langfristig wirksamen Schutz, der nicht schon mit dem Ende der Schulzeit ins Leere läuft.