Früh übt sich – auch beim Versicherungsschutz. Versicherungsmakler Matthias Helberg warnt eindringlich davor, den passenden Schutz für Kinder auf die lange Bank zu schieben. Warum schon für Neugeborene eine Absicherung sinnvoll sein kann und welche Policen Priorität haben sollten.
Immer mehr Kinder und Jugendliche in Deutschland lassen sich gar nicht mehr versichern, weil sie zu spät abgesichert wurden. Der Grund: Vorerkrankungen wie ADHS oder psychische Belastungen machen vielen Versicherern einen Strich durch die Rechnung. Darauf macht der Osnabrücker Versicherungsmakler Matthias Helberg aufmerksam.
„Weil wir eine zunehmende Anzahl von Anfragen haben, bei denen sich herausstellt, dass schon ältere Kinder und Jugendliche überhaupt nicht oder zumindest auf absehbare Zeit nicht versicherbar sind – zum Beispiel wegen Multiple Sklerose, ADHS oder anderer psychischen Erkrankungen. Sie wären aber vor solchen Diagnosen versicherbar gewesen“, unterstreicht Helberg die Dringlichkeit, bereits bei Neugeborenen über sinnvolle Policen nachzudenken. Denn viele Eltern unterschätzten die finanziellen Folgen, wenn das eigene Kind krankheitsbedingt nicht arbeiten kann. Der Schutz durch den Sozialstaat sei hier nur ein sehr begrenzter.
Wer frühzeitig handelt, kann dafür sorgen, dass der Versicherer dem Kind nicht irgendwann die Tür vor der Nase zuschlägt. Denn je früher ein Versicherungsvertrag abgeschlossen wird, desto weniger problematisch sind spätere Gesundheitsfragen.
Die richtige Reihenfolge: Was zuerst?
Eine häufige Frage junger Eltern: Welche Absicherung zuerst und welche ist optional? Helberg hat hier eine klare Haltung: „Zunächst sollte man sich bewusst machen, was das eigentliche Ziel ist und welche finanziellen Risiken am größten sind“. Und die sieht er insbesondere bei der Pflegebedürftigkeit und der Arbeitskraftabsicherung. Konkret bedeutet das: Pflegetagegeldversicherung und Berufsunfähigkeitsversicherung stehen an erster Stelle – zumindest dann, wenn diese schon frühzeitig und ohne große Hürden abgeschlossen werden können.
Doch was ist mit klassischen Policen wie der Unfallversicherung oder Kinderinvaliditätsversicherung? Diese können laut Helberg durchaus sinnvoll sein – allerdings nur unter einer Bedingung: „Unfallversicherungen, Kinderinvaliditätsversicherungen und Grundfähigkeitsversicherungen lassen sich früher als eine BU abschließen, sollten aber nur als Übergangslösung dienen.“
Wer frühzeitig vorsorgt, kann nicht nur die Absicherung der Kinder sicherstellen, sondern auch langfristig viel Geld sparen – etwa durch günstige Beiträge oder den Verzicht auf Ausschlüsse. Denn klar ist: Die gesundheitliche Zukunft ist ungewiss und eine gute Absicherung ist heute mehr denn je eine Frage des richtigen Timings.