Nürnberger Versicherung wird verkauft

Quelle: Nürnberger Versicherung

Die Nürnberger Versicherung steht vor der Übernahme. Denn mit der Vienna Insurance Group laufen derzeit Gespräche über eine kontrollierende Mehrheit am fränkischen Versicherer.

Die Nürnberger Versicherung treibt ihren Umbau zügig voran. Im Zentrum stehen neben Sparzielen und Produktanpassungen, die im Rahmen der Hauptversammlung verkündet wurden, nun auch Gespräche über einen möglichen Eigentümerwechsel. Die Vienna Insurance Group (VIG) prüft aktuell im Rahmen einer Due Diligence den Erwerb einer kontrollierenden Mehrheitsbeteiligung am Versicherer.

Im Mai hatte die Nürnberger per Ad-hoc-Meldung verkündet, die eigene strategische Unabhängigkeit ergebnisoffen zu überprüfen. Der Vorstand sprach dabei erstmals auch offen über mögliche Handlungsoptionen – inklusive Partnerschaften oder eines Verkaufs. Nun steht fest, dass die Gespräche mit mehreren Interessenten führten zur Auswahl eines Favoriten.

Mit der Vienna Insurance Group (VIG) laufen aktuell exklusive Gespräche über den möglichen Erwerb einer kontrollierenden Mehrheit. Der österreichische Versicherungsriese sieht in der Nürnberger erhebliches Potenzial zur Portfolio-Diversifikation im deutschen Markt. „Als Marktführer in CEE ist die VIG in ihrer langjährigen Unternehmensgeschichte immer aufgeschlossen gegenüber Opportunitäten gewesen. Die Nürnberger könnte als deutscher Erstversicherer zur weiteren Diversifikation unseres Portfolios beitragen. Auf Basis unserer Mehrmarkenstrategie und des in unserer Gruppe etablierten lokalen Unternehmertums bieten wir ideale Voraussetzungen zur Standortsicherung und zum Identitätserhalt für die starke Marke Nürnberger“, sagte Hartwig Löger, CEO der VIGs. Demnach könnten im Zuge einer Übernahme sowohl der Markenname als auch die Nürnberger Standorte gesichert bleiben.

Dass die Nürnberger nun selbst ein Übernahmekandidat ist, reiht sich ein in eine wachsende Welle von Fusionen und Zusammenschlüssen am deutschen Markt. Bereits zuvor hatten sich Barmenia und Gothaer zur BarmeniaGothaer zusammengeschlossen. Weitere Zusammenschlüsse – etwa zwischen der Stuttgarter und der SDK – sind bereits in Planung.