Die größten Betriebskrankenkassen Deutschlands im Mitgliedervergleich

Quelle: DALL-E

Mit 715.866 Mitgliedern zählt die VIACTIV Krankenkasse zum 1. Januar 2025 zu den größten Betriebskrankenkassen Deutschlands und belegt in der BKK-internen Rangliste Platz vier. Im Gesamtranking aller gesetzlichen Krankenkassen liegt sie auf Platz 21 (von 96). Gegenüber dem Vorjahr entspricht das jedoch einem Rückgang um 15.209 Versicherte – in einem Jahr, das für viele Kassen von Beitragserhöhungen und verstärktem Wettbewerb geprägt war.

Die VIACTIV ist bundesweit geöffnet und erhebt aktuell einen Zusatzbeitrag von 3,27 Prozent, was spürbar über dem offiziellen Durchschnittswert von 2,50 Prozent sowie über dem realen Marktdurchschnitt von rund 2,90 Prozent liegt.

Die Kasse blickt auf eine außergewöhnlich lange Fusionsgeschichte zurück: Entstanden aus der Zusammenführung zahlreicher Betriebskrankenkassen verschiedenster Branchen – darunter Degussa, Opel, Mannesmann, Zwilling, AEG und BP – vereint sie heute Versorgungskompetenz aus unterschiedlichsten Industriezweigen und Regionen. Mit der Aufnahme der BKK Achenbach Buschhütten im Jahr 2021 setzte sich dieser Konsolidierungskurs fort.

In Wettbewerbsvergleichen, etwa von ServiceValue, erzielt die VIACTIV regelmäßig solide Bewertungen, insbesondere bei Serviceaspekten. Trotz des leichten Rückgangs gehört sie damit weiterhin zu den etablierten Anbietern im System, die mit attraktiven Leistungen punkten können.

Breit aufgestellt, aber rückläufig: pronova BKK

Mit 612.945 Mitgliedern zum Stichtag 1. Januar 2025 belegt die pronova BKK den fünften Platz unter den Betriebskrankenkassen. Im Gesamtvergleich aller gesetzlichen Krankenkassen rangiert sie aktuell auf Platz 23 (von 96). Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das jedoch einen Rückgang um 18.201 Versicherte – einer der deutlicheren Verluste im oberen Feld.

Die pronova BKK ist bundesweit geöffnet und erhebt einen Zusatzbeitrag von 3,20 Prozent. Damit liegt sie sowohl über dem vom GKV-Schätzerkreis festgelegten Richtwert von 2,50 Prozent als auch über dem tatsächlich durchschnittlich erhobenen Satz im Markt, der bei rund 2,90 Prozent liegt.

Gegründet wurde die Kasse im Jahr 2007 durch den Zusammenschluss der Bayer BKK mit der Fortisnova BKK. Letztere vereinte zuvor mehrere werkgebundene Träger, unter anderem aus dem Umfeld von BASF, Boehringer Ingelheim und Michelin. In den folgenden Jahren kamen weitere Fusionen hinzu – etwa mit der BKK Ford & Rheinland (2010), der BKK Vaillant (2015) und der BKK Braun-Gillette (2017). Die ältesten Vorgängerkassen reichen historisch bis ins Jahr 1815 zurück.

Mit Eisenbahn-Wurzeln und breiter Öffnung: Bahn-BKK

Mit 579.823 Mitgliedern zum Stichtag 1. Januar 2025 belegt die Bahn-BKK den sechsten Platz unter den Betriebskrankenkassen. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Rückgang um 14.087 Versicherte. Im Gesamtranking der gesetzlichen Krankenkassen steht sie auf Platz 24 von 96. Die bundesweit geöffnete Kasse erhebt derzeit einen Zusatzbeitrag von 3,40 Prozent – und liegt damit klar über dem zuletzt geschätzten Durchschnitt im GKV-System.

Gegründet wurde die Bahn-BKK 1996 durch die Fusion der westdeutschen Bundesbahn-BKK mit der ostdeutschen Reichsbahn-BKK – eine der wenigen echten Ost-West-Zusammenschlüsse im Kassenwesen. Ihre Wurzeln reichen bis ins Jahr 1837 zurück, als beim Bau der Eisenbahnstrecke Leipzig–Dresden erste Hilfskassen für Arbeiter entstanden. Seit der Öffnung im Dezember 1998 steht die Bahn-BKK auch Nicht-Bahnbeschäftigten offen. Heute verbindet sie eine historisch gewachsene Nähe zum öffentlichen Sektor mit einer festen Position im bundesweiten Wettbewerb.