Tarifverhandlungen Versicherungsbranche 2025: Kommt die Einigung zwischen ver.di und AGV?

Quelle: DALL-E

Die Tarifverhandlungen zwischen ver.di und dem AGV gehen in die vierte Runde. Ver.di spricht von drohenden Reallohnverlusten und „hochnotpeinlichem“ Verhalten der Branche. Nach dem bundesweiten Streiktag ruhen nun alle Hoffnungen auf der morgigen Verhandlungsrunde.

Die Tarifverhandlungen zwischen ver.di und dem Arbeitgeberverband der privaten Versicherungsunternehmen (AGV) wurden in der dritten Runde ergebnislos abgebrochen. Dabei hatten sich die Arbeitgebervertreter den Forderungen von Ver.di angenähert. So wurde unter anderem die Laufzeit von 35 Monaten auf 28 Monate verkürzt. Dafür soll es eine zunächst stärkere Einstiegserhöhung geben. Demnach würden die Tarifgehälter bereits zum 1. August 2025 um 4,8 Prozent steigen. Ursprünglich waren 3,6 Prozent ab September angeboten worden. Eine weitere Erhöhung um 3,3 Prozent ist zum 1. September 2026 vorgesehen. Dafür fiel die dritte Stufe der Anhebung weg. Dadurch stehen statt der bisher offerierten 8,63 Prozent nun in Summe 8,29 Prozent.

Der Vorschlag des Arbeitgeberverbandes der Versicherungsunternehmen in Deutschland (AGV) reiche bei weitem nicht aus, erklärt Grundler. Statt fairer Teilhabe drohten den 180.000 Innendienst-Mitarbeitenden sogar Reallohnverluste. Das sei ein Zustand, den die Gewerkschaft als „hochnotpeinlich“ für eine Branche mit hohen Ansprüchen an Vertrauen und Integrität bezeichnet.

Direkt im Anschluss hatte die Gewerkschaft den Ton weiter verschärft und am 26. Juni 2025 einen bundesweiten Streiktag durchgeführt. In Kiel, Hamburg, Berlin, Hannover, Köln, Düsseldorf, Frankfurt, Karlsruhe, Stuttgart und München hätten Beschäftigte die Arbeit niedergelegt. Deshalb sind die Hoffnungen in die vierte Verhandlungsrunde hoch gesteckt. „Wir erwarten zu diesem Termin ein Angebot, das die Beschäftigten nicht etwa ärmer macht, sondern sie am Erfolg der Branche teilhaben lässt“, so ver.di-Verhandlungsführerin Martina Grundler.

Ver.di fordert für die Tarifrunde 2025:

  • Eine Gehaltssteigerung und Erhöhung aller Zulagen um 12 Prozent
  • Eine Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten
  • Eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 250 Euro
  • Eine Tarifvereinbarung zur unbefristeten Übernahme von Auszubildenden
  • Einen neuen Tarifvertrag „Transformation“, der Beschäftigte beim Wandel durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz schützt