Ein Kellerraum, der zur Sauna ausgebaut wurde? Ein Spitzboden, der jetzt als Arbeitszimmer dient? Der Anbau eines zusätzlichen Zimmers? All das vergrößert die Wohnfläche und erhöht damit den realen Neubauwert des Wohngebäudes – so wie bei Familie Heller, deren Wintergarten die offene Terrasse ersetzte. Am besten sollte man bei jeder Baumaßnahme am Haus kurz den Versicherungsbetreuer kontaktieren, denn Versicherer können einschätzen, ob und wie sich eine Maßnahme auf das Unterversicherungsrisiko auswirkt. Bei den Hellers führte die Kombination aus Fehler Nr. 2 und 3 zu einer Unterversicherung von 100.000 Euro.
Unterschätztes Risiko: Naturgefahren
Ebenfalls ein riskantes Spiel – auch wenn es versicherungstechnisch keine Unterversicherung darstellt – ist der Verzicht auf den erweiterten Naturgefahrenschutz in der Wohngebäudeversicherung. Dieser Schutz umfasst vor allem Schäden durch Überflutungen und Schneelast auf Dächern, aber auch seltene Ereignisse wie Lawinen oder Erdbeben. In Deutschland sind lediglich 54 Prozent der Gebäude gegen Naturgefahren versichert. Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) gibt es dabei ein deutliches Nord-Süd-Gefälle: Während in Baden-Württemberg 97 Prozent der Gebäude den Zusatzschutz haben, sind es in Niedersachsen, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern nur rund ein Drittel.
Das kann im Ernstfall existenzgefährdend teuer werden, wie nicht zuletzt die Ahrtal-Flutkatastrophe von 2021 eindrucksvoll gezeigt hat. In unseren aktuellen Versicherungstarifen für Wohngebäude ist die Zusatzoption Elementarschaden daher immer bereits vorgewählt. Die Kunden müssten sie schon aktiv ausklammern. Doch davon raten wir bei SIGNAL IDUNA eindringlich ab, und die meisten sind heute zum Glück ausreichend für die wachsenden Naturgefahren sensibilisiert.
Übrigens: Auch Familie Heller gehört zu denjenigen, die aus finanziellem Schaden klug geworden sind. Ihr aktualisierter Wohngebäudeschutz entspricht inzwischen modernsten Standards – und wird regelmäßig angepasst.
Hintergrund: Der Gastbeitrag ist zuerst in der Ausgabe 01/2025 des Fachmagazins Versicherungsbote erschienen. Das Magazin kann auf der Versicherungsbote- Webseite kostenfrei abonniert werden.