Rentenversicherung: Diese Privatrenten glänzen mit Bestnoten im IVFP-Rating

Quelle: DALL-E

Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat zum 16. Mal Privatrenten einem Rating unterzogen. 25 Tarife erhielten die Bestnote. Dabei konnte die Allianz mit ihren Produkten in allen Bereichen auftrumpfen. Lediglich in der Kategorie klassische Privatrenten ist der Münchener Versicherer nicht vertreten.

Das Ratinghaus Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat Privatrenten von 41 Anbietern unter die Lupe genommen. In Summe seien 103 Tarife auf Herz und Nieren auf bis zu 100 Kriterien hin untersucht worden. Im Vergleich zum Rating aus dem Vorjahr hat sich die Zahl der geprüften Tarife jedoch deutlich vermindert. Denn anno 2024 waren noch 143 Tarife geprüft worden. Die Produkte wurden derweil in sechs Kategorien (klassisch, Klassik Plus, Index, fondsgebunden mit und ohne Garantien sowie Comfort) eingeteilt.

So wurde getestet

Mit der Veröffentlichung des neuen Ratings wurde auch die Methodik zur Bewertung privater Rentenversicherungen überarbeitet. Ziel sei es dabei, die Aussagekraft der Ergebnisse zu stärken und praxisrelevante Unterschiede zwischen den Angeboten deutlicher sichtbar zu machen. Die Renten-Policen hat das Institut mit Sitz in Altenstadt erneut in vier Teilbereiche durchleuchtet, für die es unterschiedlich gewichtete Noten gab.

In der Vergangenheit war der Bereich „Unternehmensqualität“ mit 35 Prozent der Gesamtnote der wichtigste Bewertungsfaktor. Dieser Anteil wurde nun auf 25 Prozent reduziert, um der realen Produktleistung mehr Raum zu geben. Bewertet werden hier weiterhin Aspekte wie Finanzkraft, Vertragsbestand, Beitragseinnahmen und internationale Einbindung des Versicherers. Die frei gewordenen 10 Prozentpunkte wurden dem Bereich „Rendite“ zugeschlagen, der nun mit 40 Prozent ins Gesamtrating eingeht. Diese stärkere Gewichtung soll der langfristigen Ertragskraft der Tarife ein höheres Gewicht verleihen. Während also bisher Stabilität, Sicherheit und Markterfolg als Basis für die Renditebewertung dienten, soll nun deutlich differenzierter vorgegangen werden. Neu berücksichtigt würden unter anderem: Die Qualität und Vielfalt der Fondsangebote, die Effektivkostenanalyse, die Flexibilität bei Umschichtung, alternativer Anlagekonzepte, die Kapitalanlagestrategie in der Rentenphase sowie die digitalen Verwaltungsmöglichkeiten.

Die Flexibilität der Police wurde ebenfalls mit 25 Prozent gewertet. Neben Kriterien, die eher für Fonds- und Indexpolicen wichtig sind, wird hier unter anderem gewertet, ob vor Rentenbeginn zusätzliche Zuzahlungen möglich sind, eine Beitragsfreistellung erlaubt ist, welche Fristen hierfür vorgesehen sind und wie die Überschüsse in der Ansparphase verwendet werden. Als letztes Testkriterium floss die Transparenz und der Service in das Rating ein: Etwa ob die Effektivkosten nachvollziehbar errechnet werden oder ob das Werbematerial verständlich gestaltet ist. Dieses Kriterium, für Verbraucher ebenfalls wichtig, trug nur magere zehn Prozent zum Gesamtrating bei.

„Die überarbeitete Systematik macht Unterschiede dort sichtbar, wo sie für Kund:innen, Berater:innen und Anbieter entscheidend sind – in der Praxis. Damit bleiben wir unserem Anspruch treu, Orientierung und Objektivität mit hoher Marktdurchdringung zu verbinden“, betont Prof. Michael Hauer, Geschäftsführer des IVFP.

Klassische Rentenversicherung bleibt Mangelware

Insgesamt konnten sich 25 der 103 untersuchten Tarife mit der höchstmöglichen Benotung schmücken. Das sind immerhin 24,3 Prozent der gesamten Tarife. Im vergangenen Jahr waren 60 Tarife und damit 41,9 Prozent aller Angebote mit der Bestnote ausgezeichnet worden. Weitere 62 Tarife (60,2 Prozent) wurden als "sehr gut" eingestuft. Folglich werden mehr als vier von fünf Angeboten (84,5 Prozent) als "exzellent" oder "sehr gut" bewertet. Lediglich 16 nicht genannte Tarife wurden schlechter benotet.

Das Feld der klassischen Rentenversicherungen ist überschaubar, hat sich im Vergleich zum Vorjahr aber sprübar vergrößert. Neun Tarife werden von den sogenannten Serviceversicherern angeboten, ein weiterer von Direktversicherern. Vor einem Jahr hatten die Serviceversicherer noch drei Tarife ins Rennen geschickt. Vor fünf Jahren waren es aber auch noch 16 Tarife. Bei den Serviceversicherern können zwei Tarife die Krone erkämpfen. So erhielten die Ideal Leben mit "UniversalLife" und die LV 1871 mit der "Klassischen Rentenversicherung" jeweils ein "sehr gut".

Die weiteren geprüften Kategorien

Zusätzlich zu den klassischen Tarifen unterscheidet das IVFP auch eine „Klassik Plus“-Variante. Dabei handelt es sich laut Definition „um eine klassische Rentenversicherung mit in der Regel geringeren Garantieelementen, aber erhöhter Renditechance. Die Kapitalanlage erfolgt in der Regel im Deckungsstock oder in einem sicherheitsorientierten Sondervermögen.“ Eine recht vage Beschreibung.

Gemeint sind damit Tarife wie die „Allianz Privatrente Perspektive“, die dem Kunden nur den Erhalt der eingezahlten Beiträge als Garantie bietet. Gleichzeitig verspricht der Versicherer höhere Renditechancen. Diese erkauft er sich aber durch bestimmte Freiheiten. So kann der Kunde zwischen einer Einmalzahlung und einer lebenslangen Rente wählen.

Die Allianz kann sich mit „Perspektive“ ("exzellent") bei den Serviceversicherern der „Klassik Plus“ wieder in der Spitzengruppe festbeißen - gemeinsam mit zwei weiteren Angeboten. Alle eint die "exzellente" Bewertung. Im vergangenen Jahr hatten sich noch vier Angebote auf dem ersten Platz befunden. Doch aus dieser Runde ist der Tarif der Targo herausgefallen. In der aktuellen Auswertung gibt es zudem sieben Tarife, die eine "sehr gute" Benotung haben.

Top-Tarife Klassik-Plus:

  • Allianz "PrivatRente Perspektive"
  • neue leben "Aktivplan"
  • Württembergische "PrivatRente Genius Vorsorge (Klassik)"

Bei den Index-Renten gab es in Summe vier Tarife mit einer "exzellenten" Benotung. 2024 waren es noch elf "exzellente" Tarife. Hier haben die Tarife von Allianz, Ergo und neue Leben besonders punkten können.

Top-Tarife Index:

  • Allianz "IndexSelect Plus" und "IndexSelect"
  • Ergo "Rente Index"
  • neue leben "PlanX"

Gleich sieben Tarife haben in der Kategorie fondsgebundene Privatrente mit Garantien die Bestnote erhalten. Hier waren die Angebote aus dem Hause Allianz, Axa, Ergo, LV 1871, neue Leben, Nürnberger und Württembergische auf den vorderen Rängen. Weitere 14 Tarife wurden als "sehr gut" eingestuft.

Top-Tarife fondsgebundene Privatrente mit Garantien:

  • Allianz "PrivatRente InvestFlex mit Garantie"
  • Axa "Relax PrivatRente Chance"
  • Ergo "Rente Dynamik"
  • LV 1871 "Mein Plan"
  • neue leben "Aktivplan"
  • Nürnberger "Fondsgebundene Privatrente"
  • Württembergische "Genius PrivatRente"

Bei den fondsgebundenen Privatrenten ohne Garantien gab es ebenfalls weniger Sieger-Tarife. Hier erhielten 2024 genau 22 Tarife die Top-Bewertung. 2025 waren es nur noch neun Tarife. Diese Ehrung erhielten die Tarife der Versicherer Allianz, Axa, BL die Bayerische, HDI, LV 1871, neue Leben, Nürnberger und Württembergischen.

Top-Tarife fondsgebundene Privatrente ohne Garantien:

  • Allianz "PrivatRente InvestFlex"
  • Axa "JustInvest"
  • BL Die Bayerische "Fondsrente Hallo Zukunft"
  • HDI "CleverInvest" und "CleverInvest Green"
  • LV 1871 "Mein Plan"
  • neue Leben "Future now"
  • Nürnberger "Fondsgebundene Privatrente"
  • Württembergische "Genius Vorsorge"

Auch bei den Comfort-Tarifen gibt es im Vergleich zum Vorjahr deutlich Bewegung an der Spitze. Hier erhielten die statt fünf Tarife nur noch zwei Tarife eine "exzellente" Bewertung. Auf den Rängen folgten fünf Tarife mit einer "sehr guten" Benotung.

Top-Tarife Comfort:

  • Allianz "KomfortDynamik"
  • Axa "Relax PrivatRente Comfort Plus"
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