Microsoft Deutschland: „2030 hat jeder einen KI-Assistenten“

„Value Creation with Generative AI – what is next for Insurance?“ So lautet die Keynote von Microsoft-Deutschland-Geschäftsführer Florian Deter auf der insureNXT 2025. Im Vorab-Interview spricht er über KI-gestützte Assistenten, smarte Kundenkommunikation und die Transformation von Schadenmanagement bis Marketing – sowie über die Herausforderungen durch Altsysteme und Regulierung.

Wie sieht die Versicherungsbranche am 3. Februar 2030 aus? Diese Frage stellten wir im vergangenen Jahr der Branche, und uns erreichte eine Vielzahl an Antworten. Zusätzlich sprachen wir mit Verantwortlichen bei Google, Meta oder IBM sowie mit Zukunftsforschern, Professoren und verschiedensten Experten. Aus diesen Gesprächen entstand schließlich eine gleichnamige Podcast-Trilogie.

Im vergangenen Jahr begann ich, mit Vorständen und Entscheidern aus der Assekuranz über die nahe Zukunft der Branche in 2030 Tagen zu sprechen. Dieses Mal war Florian Deter, Geschäftsführer von Microsoft Deutschland, zu Gast und wir sprachen unter anderem über die folgenden Themen:

  • Wie sieht die Branche in 2030 Tagen, am 25. Oktober 2030 aus?
  • Wie wird die Welt 2030 aussehen?
  • Welche Rolle wird KI 2030 spielen bzw. werden wir 2030 KI noch bewusst benutzen oder wird sie alltäglich und allgegenwärtig sein?
  • Wie wird die Kundenberatung 2030 ablaufen?
  • Wie wird die Schadensmeldung 2030 erfolgen?
  • Wie einfach werden Versicherungsverträge 2030 sein?
  • Welche Erwartungen haben Kunden in Zukunft an Versicherer?
  • Werden wir 2030 bereits vollständig digitalisiert sein?

„KI wird integraler Bestandteil der Wertschöpfung“

Microsoft-Deutschland-Geschäftsführer Florian Deter hält auf der insureNXT 2025 eine Keynote mit dem Titel „Value Creation with Generative AI – What Is Next for Insurance?“ und ist sich sicher: „2030 wird jeder einen persönlichen KI-Assistenten nutzen.“ Für die Versicherungsbranche bedeutet das: KI wird nicht nur in einzelnen Prozessen zum Einsatz kommen, sondern übergreifend – vom Schadenmanagement über die Produktentwicklung bis hin zu Marketing, Underwriting und Backoffice-Funktionen.

Ein zentraler Treiber dieser Entwicklung wird seiner Meinung nach die zunehmende Einfachheit in der Kundeninteraktion sein. Verträge werden kürzer und modularer – und idealerweise in Zukunft auch per Sprache abgeschlossen. Die technologische Basis dafür bilden multimodale Interfaces, die Sprache, Text und Bild verarbeiten können. Kunden sprechen ihren Schaden ein – KI-Systeme übernehmen den Rest. Die Grenze zwischen menschlicher und künstlicher Interaktion verschwimmt dabei zunehmend.

Regulatorik als Hemmschuh und Rahmenbedingung

Allerdings bleibt die Versicherungsbranche laut Florian Deter trotz vielversprechender Projekte gefordert: „Es gibt viele Pilotanwendungen, aber auch große Nachholpotenziale.“ Zwar laufe der Umbau an vielen Stellen, insbesondere bei der Automatisierung komplexer Prozesse wie im Underwriting. Doch Altsysteme und medienbruchanfällige Abläufe seien weiterhin Realität – ebenso wie das Faxgerät.

Ein weiteres Hemmnis sieht er in der Regulierung. Während in anderen Märkten KI bereits produktiv eingesetzt wird, sind Versicherer hierzulande oft zurückhaltender. Microsoft arbeitet daher aktiv an Lösungen für „Responsible AI“, also vertrauenswürdige, regelkonforme KI-Systeme. Entscheidend sei, den technologischen Fortschritt mit den regulatorischen Anforderungen in Einklang zu bringen. Und das sind nur einige der Punkte, über die wir sprechen werden. Das ganze Gespräch finden Sie hier, auf Spotify oder Apple-Podcast. Hören Sie es sich an. Es lohnt sich!