‚Pflege-Plus-Versicherung’ soll obligatorisch und kapitalgedeckt werden

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Eine Lösung des Pflegeproblems über freiwillige Zusatzversicherungen deutet sich nach Auffassung des Experten-Rats nicht an. Mit 4,3 Millionen Verträgen würden Pflegezusatzversicherungen viel zu wenig genutzt. Laut Professor Dr. Thiess Büttner von der Universität Erlangen-Nürnberg liegt das daran, dass das Langfrist-Risiko Pflege unterschätzt wird. Eine gewisse Mitverantwortung dafür sieht Büttner auch bei der Politik: die bloße Existenz der Sozialen Pflegeversicherung suggeriere eine ausreichende Abdeckung des Risikos. Deshalb sieht der Vorschlag des Experten-Rats eine verpflichtende Lösung vor.

Zudem sieht der Vorschlag für eine ‚Pflege-Plus-Versicherung’ auch eine Reihe sozialpolitischer Flankierungen vor:

  • Analog zum Basistarif in der PKV schlägt der Experten-Rat für die Pflege+ Versicherung bei Hilfebedürftigkeit eine Prämienhalbierung zulasten der Versichertengemeinschaft vor. Löst auch die hälftige Prämie Unterstützungsbedarf aus, wird diese hälftige Prämie von dem zuständigen Sozialleistungsträger übernommen.
  • Kinder werden bis zum Alter von 18 Jahren (23 Jahre bei Nichterwerbstätigkeit bzw. 25 Jahre bei Berufsausbildung/Studium) prämienfrei versichert.
  • Die Prämien für nicht erwerbstätige Ehepartner werden zulasten der Versichertengemeinschaft auf 50 % der Prämie begrenzt.
  • Prämienhalbierung im Rentenalter: Der Aufbau von Alterungsrückstellungen in der Pflege+ Versicherung ist so kalkuliert, dass mit Eintritt in die Rente eine Halbierung der Prämie ermöglicht wird.

Der Abschlussbericht steht als PDF zur Verfügung. Die Vorstellung des Berichts kann im Video angesehen werden.