Allianz: Verbraucherschutz greift Run-off-Gerüchte auf

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Aus anderen Märkten kennt Allianz das Problem und vermied einen ‚echten Run-off‘ mit einer Rückversicherungslösung. Dabei zahlt der aufnehmende Rückversicherer eine garantierte feste Verzinsung an den abgebenden Versicherer. Der Rückversicherer selbst würde aber versuchen, durch eigene Anlagepolitik höhere Renditen zu erwirtschaften. Im US-Markt wurde eine solche Lösung zu Beginn des Jahres 2022 etabliert (Versicherungsbote berichtete). Die Folge: Allianz Life, die US-Tochter des Allianz-Konzerns, verwaltet weiterhin die Verträge und erfüllt alle Pflichten gegenüber den Sparenden; sprich: zahlt auch die Renten aus. In Belgien ging Allianz ähnlich vor.

Mit einer solchen Lösung wäre das von Rehmke beschriebene Szenario der ‚überraschten Kunden‘ vom Tisch und Allianz könnte weiterhin damit argumentieren, die Leistungsversprechen selbst zu erfüllen.

Vielleicht fällt das Fazit von Rehmke auch deshalb beinahe versöhnlich aus: „Für ein ‚Raus! Solange es noch geht‘ gibt es aktuell keine Veranlassung. Aber eine Kundin mit einer noch langen Laufzeit in ihrem Lebensversicherungsvertrag sollte ernsthaft überlegen, ob sie ihre Anlageziele nicht besser mit anderen Geldanlagen weiterverfolgen sollte, etwa mit einem kostengünstigen ETF-Sparplan. Über solche Alternativen, aber auch die Nachteile einer Kündigung, sollte man sich unabhängig beraten lassen.“