Rückversicherer bleiben belastbar und transparent

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Die beschriebenen Ereignisse ließen über den genannten Zeitraum keine Erholungsphase zu, doch spätestens 2022 trafen die Rückversicherer neue Überlegungen mit Blick auf die zur Verfügung gestellten Kapazitäten, deren Produkte, Bedingungen und Konditionen. Etwa wurden Prämien angepasst, neue Ausschlüsse formuliert und Selbstbehalte vereinbart. Diese Maßnahmen trafen recht unvermittelt die Gemüter von Versicherungsnehmern aus der Wirtschaft sowie von Erstversicherern und Maklern. Offenbar war diesem Klientel die Welle der Schadenereignisse entgangen oder sie haben die Realität aus einem Blickwinkel betrachtet, der keinen der beteiligten Partner weiterbringt. Aber die Anpassungen waren notwendig, damit die Versicherer weiterhin Schutz gewähren können.

Versicherer haben zielführende Entscheidungen getroffen und die Chance der Krise genutzt, um Positionen zu besetzen, die vor 36 Monaten noch undenkbar gewesen wären. Zu lange währte die Übernahme von Verlusten aus diversen Versicherungssparten, um die aktuelle Situation ohne Aufwertung der eigenen Leistungsfähigkeit zu bestehen. Infolgedessen darf aktuell und vorsichtig von einem Wachstum im Versicherungsbereich ausgegangen werden und mit Gewinnen in ordentlicher Höhe, so man den Nachrichten aus München folgt. Ein Beleg dafür, auch begründete pessimistische Grundhaltungen mit Zuversicht anreichern zu dürfen, um historischen Problemen mit einer schleichenden Ausweitung und ungewissem Ausgang entgehen zu können.

Demnach sind Rückversicherer auch nicht die letzte Instanz zur Regulierung des Versicherungsmarktes. Jeder Marktteilnehmer ist frei in seinen Entscheidungen, doch bedarf es bei einem Erstversicherer um Rückversicherung, so wird dieser nach rein ökonomischen Gesichtspunkten Risken / Portfolien übernehmen oder ablehnen, Kapazitäten zur Verfügung stellen oder sich enthalten. Danach verbleibt jedem Erstversicherer die Möglichkeit, im Rahmen seines Selbstbehaltes zu zeichnen. Eben die einfachste Art, sich von konstruierten Abhängigkeiten zu entlasten.

Zusammenfassend und als vorsichtige Aussage sollten beidseitige Versuche einer Überforderung ausgeschlossen sein. Die letzten Dekaden oder Monate haben gezeigt, wo Abhängigkeiten bestehen und im Zweifel zu vermeiden sind. Die bestehende Gradwanderung, die auch oder wesentlich von politischen Entscheidungen und gesellschaftlichen Entwicklungen abhängig ist, muss von einer vernichtenden Wirkung abgehalten werden. Deshalb darf überlegt werden, wie die prominenten Eckpunkte Risikowahrnehmung, das frühzeitige Erkennen von Gefahren, die Prävention und Vorsorge noch stärker zu belegen sind, am besten solidarisch innerhalb der Versicherungs-/ Finanzbranche, quasi als übergeordnete wachsame Institution zur Erarbeitung von Zukunftsvisionen.