Lebensversicherung 2022: Welche Altersvorsorge-Produkte eine Zukunft haben - und welche nicht

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Bei den nicht geförderten Rentenprodukten gestaltet sich die Situation weniger konfliktreich: Sie sind flexibler, die Vorgaben des Gesetzgebers weniger streng. Folglich sind auch mit Blick auf Beitragsgarantien und Kapitalanlage mehr Optionen gegeben. Produktspezifische Korsetts gebe es aber auch hier, berichtet Experte Saal: vor allem in der betrieblichen Altersvorsorge (bAV). „Am Ende geht es um vertretbare Renditen, die sich am Markt erwirtschaften lassen und bei Verbraucherinnen und Verbrauchern im Rahmen ihrer Geldanlage zur Altersvorsorge Akzeptanz finden“, so der Analyst.

Auch bei der betrieblichen Altersvorsorge können die Anbieter die 100 Prozent Beitragsgarantie nicht mehr halten und landen größtenteils bei 80 Prozent. Damit sei die Direktversicherung mit Beitragszusage mit Mindestleistung, die eine 100-prozentige Beitragsgarantie voraussetzt, vom Markt verschwunden. Die klassische bAV werde folglich kaum mehr angeboten: Beitragsgarantie und strenge Vorschriften bei der Kapitalanlage -auch hier müssen die Versicherer in festverzinsliche Papiere investieren- bedeuten das Aus für diese Vorsorgeform.

Privatrente: fondsgebundene Rentenversicherung im Aufwind

Flexibel ist die Privatrente: Hier haben die Versicherer verschiedenste Formen gefunden, um mit Garantien und zugleich der Möglichkeit für renditenträchtigere Kapitalanlagen umzugehen. 100 Prozent Garantie sei eine Seltenheit geworden, berichtet Morgen & Morgen. Der Fokus liege jetzt auf 80 Prozent Garantie. Er rücke jedoch zunehmend in Richtung fondsgebundene Produkte ohne Garantie. Klassische Rentenprodukte sind hier ebenfalls am Verschwinden, weil enge Garantievorschriften und strenge Vorgaben bei der Kapitalanlage es den Anbietern kaum möglich machen, die Zusagen an Kundinnen und Kunden zu erwirtschaften.

Das Fazit der Studienmacher: "Es gibt viele Überlebende, aber nur wenige Gewinner in der aktuellen Situation. Der Fondsgebundenen Rentenversicherung ohne Garantie sowie mit flexiblen Garantieangeboten gehört sicherlich die Zukunft. Sie hat die Möglichkeit sich so flexibel aufzustellen, dass sie mit den Chancen des Kapitalmarktes mitgehen kann – jedoch auch mit den damit verbundenen Risiken. Der Kunde kann somit flexibel das zu seinem persönlichen Maß an Chancen und Risiken passende Produkt wählen."

Der Markt stehe weiter unter starkem Druck, wobei der Bedarf bei Verbraucherinnen und Verbrauchern nach verlässlichen Altersvorsorge-Produkten weiterhin bestehe. Hier gelte es, transparente Rendite-Aussagen zu machen, auch wenn das den Vertriebsinteressen teils zuwider laufe.

Quelle: mit Pressematerial Morgen & Morgen