Aktien-Rente: „10 Milliarden Euro sind ein Feigenblatt“

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Das weckte altbekannte Befürchtungen in der Vermittlerschaft: Kommt der Online-Vertrieb erstmal ins Rollen, wird der stationär-persönliche Vertrieb einfach abgeschaltet. Entsprechend empört zeigte sich BVK-Präsident Michael Heinz: Es sei ein inakzeptabler Dammbruch, dass der GDV die Beratungsleistung der Vermittler zur Disposition stelle.

„Wir hatten Angst vor genereller Verstaatlichung der Altersvorsorge“

Dr. Marc Surminski, Chefredakteur der Zeitschrift für Versicherungswesen und Moderator der Gesprächsrunde, griff diese Debatte auf und fragte bei Dr. Rollinger nach. Schließlich ist er auch Mitglied im GDV-Präsidium, dem vereinsrechtlichen Vorstand des Verbands.

Rollinger räumte ein, dass der Vorschlag zum Standard-Produkt auch innerhalb des GDV umstritten war. Der Top-Manager verwies auf die damalige Situation: Eine Rot-rot-grüne Koalition sei denkbar gewesen. „Wir hatten Angst vor genereller Verstaatlichung der Altersvorsorge“, so Rollinger. Aus dieser Not heraus sei der Vorschlag gekommen, um „uns als Branche im Spiel zu halten“, sagte Rollinger. Surminski gab sich damit - sicher auch dem Gesprächsformat geschuldet - zufrieden.

Doch ob diese Erklärung ausreicht, um die Gräben zwischen Vermittlern und Versicherern zu überbrücken? Denn Rollingers Aussage lässt sich auch so verstehen: Im Ernstfall geht es auch ohne Vermittler.