BaFin zur Lebensversicherung: „Höchstrechnungszins ist keine Verpflichtung“

Quelle: Elchinator / pixabay

Was die ‚Horror-Meldung‘ von ‚Euro am Sonntag‘ allerdings verschweigt: Die Branche hat sich längst von starren Garantiemodellen verabschiedet. Im jüngsten Altersvorsorge-Rating des Analysehauses Franke und Bornberg finden sich gerade mal noch drei Tarife mit Höchstwertung im Bereich der privaten Rentenversicherung. „Je weniger gesetzliche Vorgaben bei der Produktgestaltung, umso größer ist die Chance auf leistungsstarke Tarife“, kommentierte Michael Franke die Ergebnisse.

Tatsächlich setzen die meisten neuen Tarife auf einen Mix aus risikobehafteteren Anlagen und einer Beitragsgarantie. Der Branchenprimus Allianz und weitere Anbieter garantieren bei Neuverträgen ab 2021 gar keine Beiträge mehr.

Die Versicherer begründen das mit den Eigenkapitalanforderungen für solche Garantien, die sie zwingen, mehr Geld in festverzinslichen Anlagen zu parken. Die sind wenig lukrativ und binden Mittel, die Versicherer lieber an andere Stelle investieren würden.

Vermittler, in deren Bestand sich Rentenversicherungen befinden, sollten sich darauf vorbereiten, dass verunsicherte Kunden bei ihnen nachfragen, ob sich Garantiezinssenkungen auch bei ihren Verträgen auswirken würden.