PKV: Abschlusskosten steigen wieder

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Die Branche investiert folglich höhere Summen, um neue Versicherte zu gewinnen: auch zulasten der Kundinnen und Kunden, die die Provisionen aus ihren Beiträgen bezahlen. Rund 2,6 Milliarden Euro dürften die Versicherer nach Schätzungen des Versicherungsjournals hierfür berechnet haben: Das ist der höchste Betrag seit dem Jahr 2011, als die Kosten bei knapp 2,76 Milliarden lagen.

„Trotz Deckelung der Abschlusskosten und offenbar schwachem Neugeschäft sind die Aufwendungen für Vertragsabschlüsse in den vergangenen Jahren kaum gesunken“, kommentiert Reinhard Klages, Chefredakteur des Map-Reports. „Kein gutes Zeichen von einer Branche, die seit Jahren unter kritischer Beobachtung der Politik steht.“

Abschlusskostenquote zwischen zwei und 20 Prozent

Beim Blick auf die einzelnen Versicherer zeigt sich aber eine starke Spreizung: Die Abschlusskosten liegen laut Map-Report zwischen zwei und 20 Prozent des verdienten Bruttobeitrages. Die höchsten hat mit 19,69 Prozent die Ergo Krankenversicherung, wobei es zu bedenken gilt, dass sie auf Krankenzusatz-Policen spezialisiert ist. Auch die Concordia (12,67 %), HanseMerkur (12,37), Arag (10,11) und Württembergische (9,44) berechnen im Verhältnis zum Bruttobeitrag recht viel.

Die niedrigsten Abschlusskosten hat hingegen die Freie Arzt- und Medizinkasse (FAMK) mit 1,96 Prozent, die aber nur bestimmten medizinischen Berufen offen steht. Auch die HUK-Coburg (3,26 %) und Alte Oldenburger (4,44) schneiden vergleichsweise gut ab.

Ebenfalls bei den Abschlusskosten unter dem Marktschnitt liegen die beiden größten deutschen Krankenvollversicherer: Die Debeka hat eine Abschlusskostenquote von 4,45 Prozent, die DKV Deutsche Krankenversicherung, Teil der Ergo Group, von 4,48 Prozent.