Berufsunfähigkeitsversicherung: Diese Tarife schwächeln im Rating von Morgen & Morgen

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Insgesamt 371 mal konnte das Ratinghaus die Höchstbenotung von 5 Sternen vergeben, und das bedeutet ein „ausgezeichnet“. Trotz der detaillierten Auswertung ist die Summe an Bestbewertungen auffallend. Manche Anbieter wie Continentale und Swiss Life können mit teilweise 15 Fünf-Sterne-Tarifen glänzen. Der Versicherer Axa wird sogar mit 27 Bestbewertungen belohnt. Hier alle Tarife mit Bestbewertung aufzuführen, würde den Rahmen sprengen. Die Ergebnisse können auf der Webseite des Ratinghauses eingesehen werden. Immerhin 60 Tarife erhielten 4 Sternchen zugesprochen und damit eine „sehr gute“ Bewertung. Im Mittelfeld finden sich insgesamt 71 Tarife und damit 13,5 Prozent der untersuchten Tarife.

Lediglich 21 der durchleuchteten Tarife musste sich nach der Interpretation von Morgen & Morgen mit einer "schwachen" Bewertung begnügen. Gleichzeitig seien lediglich 14 Tarife mit nur einem Stern benotet worden. Sechs Tarife des Münchener Versicherers die Bayerische, je drei Tarife der Mecklenburgischen sowie der Württembergischen und jeweils ein Tarif der InterRisk und vom Münchener Verein wussten nicht zu überzeugen und erhielten die schlechteste Einstufung.

Diese Tarife wurden als "sehr schwach" eingestuft:

  • Die Bayerische: bAV-FRV-Smart-BUZ (15795), bAV-FRV-Smart-BUZ (15895), bAV-Smart-BUZ (15795), bAV-Smart-BUZ (15895), Smart-BUZ (15795) und Smart-BUZ (15895)
  • InterRisk: BU S-M.A.R.T.
  • Mecklenburgische: bAV-BUZ, BUZ und BUZ (RiLV)
  • Münchener Verein: BR-Classic-BUZ
  • Württembergische: SBU (ArA, Unfall), SBU (AU, Unfall) und SBU (Unfall)

Kritik zu Testergebnissen von Versicherungen

Wegen der vielen positiven Ratings von Versicherungs-Policen gibt es immer wieder Kritik. Im April 2015 hatte sich die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen dazu eine Untersuchung vorgenommen. In einer Stichprobe hatten die Verbraucherschützer eine wahre Flut an besten Bewertungen ausgemacht. Dabei wurde den Ratinghäusern auch ein gewissen Eigeninteresse unterstellt. Schließlich würden viele Unternehmen mit Testsiegeln gutes Geld verdienen. Versicherer, die mit dem Original-Signet um Kunden werben wollen, müssen oft Lizenzgebühren zahlen. Locker einige tausend Euro kann es beispielsweise kosten, das Logo von Focus Money oder der Stiftung Warentest zu verwenden.

Auch Morgen & Morgen verlange eine Schutzgebühr, wenn ein Versicherer mit den Testergebnissen werben wolle. Diese sei aber niedrig, die Unabhängigkeit des Analysehauses gewahrt. Die genaue Höhe der Gebühr wollte die Sprecherin nicht nennen.