Corona: Versicherer sollten Kundinnen und Kunden aktiv informieren

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Wie sollen Versicherer ihre Kundinnen und Kunden in Zeiten der Coronakrise ansprechen? Dieser Frage widmet sich eine aktuelle Umfrage des Kölner Marktforschungs- und Beratungshauses Heute und Morgen. Das Ergebnis zeigt, dass die Assekuranzen aktuell durchaus aktiv werden sollten: Die Versicherten wünschen sich Informationen.

In der aktuellen Coronakrise stellt sich auch für Versicherer die Frage, ob und wie sie ihre Kundinnen und Kunden ansprechen sollen. Die Medien sind voll mit Nachrichten, Informationen und Sondersendungen zur Pandemie: Sollen da die Gesellschaften auch noch den Kontakt suchen, um Fragen und Antworten zur Coronakrise zu geben? Oder würde das eher abschrecken? Und welche Themen sind in der aktuellen Krise besonders gefragt?

Um dies herauszufinden, hat der Kölner Marktforscher Heute und Morgen eine repräsentative Umfrage unter 2.000 erwachsenen Versicherungskunden gestartet. Das Ergebnis spricht dafür, dass die Assekuranzen aktiv werden sollten - und tatsächlich auf ihre Kundinnen und Kunden zugehen.

Die Mehrheit will informiert werden

Immerhin zwei Drittel (63 Prozent) der Befragten wollen von ihrem eigenen Versicherer proaktiv über relevante Corona-Entwicklungen informiert werden, zum Beispiel per Mail, so berichten die Rheinländer in einem Pressetext. Lediglich jeder Fünfte (22 Prozent) will vom Thema Corona gar nichts mehr wissen – auch nicht vom eigenen Versicherer. Es ist also die Mehrheit, die eine geradezu wünscht, dass der Versicherer selbst den Kontakt sucht.

Darauf warten, dass die Kundinnen und Kunden selbst aktiv werden, sollten die Gesellschaften hingegen nicht. Nur eine Minderheit (5 Prozent) sucht auf den Webseiten der Versicherer nach Informationen zu Coronakrise und deren Konsequenzen.

Dennoch erwartet die Kundin bzw. der Kunde auch, dass entsprechende Informationskanäle angesprochen werden. Am häufigsten betrifft es jene Anbieter, die am ehesten mit Gesundheitsthemen zu tun haben: die Krankenkassen und privaten Krankenversicherer. Zwei Drittel (67 Prozent) der Versicherten wünschen sich, dass sie mit Rat und Tat zur Seite stehen: etwa über eine kostenfreie Hotline. Gefragt sind zum Beispiel Infos, wie man sich bei auftretenden Symptomen verhalten soll und wer die Ansprechpartner sind.

Lebensversicherung: Auch hier Kommunikationsbedarf

Ein weiteres Ergebnis deutet darauf hin, dass auch die Lebens- und Rentenversicherer aktuell den Kontakt zu ihrem Kundenstamm suchen sollten. Deutlich mehr als die Hälfte (57 Prozent) sorgt sich demnach teilweise um seine Lebens- und Rentenversicherung. Anlass hierfür sind wenig überraschend die Börsen im Sinkflug. Mehr als jeder Fünfte (21 Prozent) sorgt sich gar im starken Maße.

Das generelle Interesse der Bundesbürger an Versicherungen ist zugleich stark eingeschränkt, aber keineswegs zum Erliegen gekommen. Jeder Zweite (49 Prozent) schließt auch in der Krise einen Versicherungsneuabschluss oder einen Anbieterwechsel nicht grundsätzlich aus; 28 Prozent zeigen sich diesbezüglich von der Krise eher unbeeindruckt. Hier wäre zu fragen, ob das Interesse am eher trockenen Thema „Versicherung“ in Nicht-Krisenzeiten tatsächlich höher ist.