Versicherungsmakler zwischen Tauchschule, Pekingenten und Rollator

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Freude auf den aktiven Ruhestand und gleichzeitigen Abschied vom Maklersein spüre ich bei denen, die ein klares Ziel haben. Die Maklerfirma verkaufen und sich einen Lebenstraum erfüllen, wie die Finca auf Mallorca, die eigene Tauchschule auf den Philippinen, das Auswandern nach Afrika oder die Zucht von Pferden oder Penking-Enten auf dem eigenen Grundstück. Wenn Sie von solchen Zielen der Senior-Makler und –Maklerinnen hören und den Glanz in den Augen sehen, dann wissen Sie, die machen es richtig.

Und wer so ein Ziel hat, der findet auch die Motivation zur eigenen oder unterstützten Vorbereitung für den Tag X mit X, wie Exit. „Ich will eine geordnete Firma hinterlassen“, schilderte mir eine Maklerin, die trotz des erreichten 70. Lebensjahres stolz berichtete, dass sie nun die Digitalisierung mit einem neuen Maklerverwaltungsprogramm bald abgeschlossen habe und zum Ende des Kalenderjahres ihre Firma verkaufen will. Hier wird die Kraft zur Veränderung aus einem individuellen Motiv geschöpft, was aus Disziplin und persönlichen Ansprüchen an eine geordnete Übergabe gespeist wird.

Die Funktion positiver Emotionen

Als Coach wird mir mit jedem neuen Mandanten bewusst, dass die Art der Makler, mit Veränderungen umzugehen, grundverschieden sind. Aber genau dafür hat man auch passende, sprich individuelle, Beratungsformate, die immer mit den Motiven des jeweiligen Mandanten einhergehen müssen. Ich unterstütze gerne jene Motive der Makler in Nachfolgeplanung, die positive Emotionen und Zufriedenheit auslösen.

Entscheidungen, die Makler zur Veränderung von Geschäftsprozessen oder zur Exit-Planung treffen, sollten sich ebenso gut anfühlen wie die sich daraus ergebenden Ergebnisse. Beweggründe - das sind ja Motive - hängen immer mit Emotionen zusammen. Das ist auch der Grund, warum gefühlt schnelle und einfache Lösungen von heute auf morgen eine andere Bewertung erfahren können.

Ist der Mensch voller Energie aufgrund positiver Ziele und Emotionen, dann wird er auch schwierigere Herausforderungen annehmen und umsetzen. Ist der Akku aber schon halbleer, dann werden Zögerlichkeit und Skepsis verstärkt. Ein Coaching auf einer vertrauensvollen Basis sowie eine sachliche Planung kann die Abhängigkeit von Emotionen ausgleichen.

Ein Makler, den ich bei der Übernahme eines anderen Maklerunternehmens unterstütze, schrieb mir im Feedback zu einem Gespräch mit dem betreffenden Seniormakler: "Mit dem Gespräch bin ich sehr zufrieden. Ich denke, dass Herr X hier an die Hand genommen werden muss, weil in seinem Kopf noch zu viel Konjunktive herrschen.“