Vergleichsportale werden zunehmend kritisch betrachtet

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Wie aber begründet sich überhaupt das Wechsel-Gebaren der Autofahrer in der Wechselsaison? Anscheinend schlecht, wenn man der Umfrage glauben darf. Denn erstaunlich zufrieden zeigen sich die Versicherungsnehmer mit ihrer aktuellen Kfz-Versicherung. So stimmen immerhin 82 Prozent der Versicherungsnehmer der Aussage „eher“ oder ganz zu, sie würden sich durch ihre aktuelle Kfz-Versicherung „rundum abgesichert“ fühlen. Und auch der Preis für diese Sicherheit scheint kein Problem: 79 Prozent der Befragten sind auch von der Fairness des Preises für ihren Tarif überzeugt:

Quelle: @Joonko

Solche Ergebnisse könnten Wasser auf den Mühlen der Kritiker sein. So kritisierte zum Beispiel Klaus-Jürgen Heitmann, Vorstandssprecher der HUK-Coburg, in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“: Das Geschäftsmodell der Vergleichsportale ziele „darauf ab, dass die Kunden jedes Jahr ihre Versicherung wechseln, weil dann die Provisionen fließen“. Aus dieser Sicht dienen die Wechsel der Kfz-Versicherung eher den Portalen denn den Versicherungsnehmern. Denn jedes Mal, wenn ein Kunde über den Dienst eines Portals einen neuen Kfz-Tarif sucht, kassieren Vergleichsportale wie Check24 auch eine neue Abschluss-Provision. Umso aggressiver bewerben die Portale folglich die Wechselsaison.

Und wie begründet sich, dass nun ein Portal mit einer solchen Studie die Öffentlichkeit sucht, obwohl es ebenfalls auf den Wechsel-Markt drängt (der Versicherungsbote berichtete)? Die Begründung liegt nahe. Zum Ersten sind Studien und Meinungsumfragen in der Branche beliebt, um den Unternehmensnahmen ins Gespräch zu bringen. Lassen sich doch in Zeiten des Internet leicht Teilnehmende für eine Umfrage gewinnen. Schlagzeilenträchtige Erkenntnisse ermöglichen hierbei einen kostengünstigen Werbeeffekt: Wenn viel über eine Studie berichtet wird, werden auch die Auftraggeber häufig genannt.

Des Weiteren aber lässt sich auch die kritische Sicht auf die Konkurrenz durch ein Eigeninteresse des jungen Start-Ups begründen. Bringt sich „Joonko“ mit seiner Umfrage doch gegen die Marktkonkurrenten in Stellung. Was nämlich könnte besser als Argument für einen neuen Anbieter taugen als die Unzufriedenheit mit dem bisherigen Angebot? So gesehen sollte bei Interpretation der Umfrageergebnissen auch bedacht werden, dass die Kritik nicht ohne Eigeninteresse geschieht.


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